Übersicht Polizei-Radar zeigt erste Einbrüche an
Eine Übersichtskarte ist seit Montag am Start. Schwerpunkte sind nur bedingt erkennbar. Erste Version zeigt zehn Einstiege an.
Krefeld. Seit Montag ist das Einbruchsradar der Krefelder Polizei online einzusehen. Im Wochenrhythmus werden die Ordnungshüter immer montags die Einbrüche einer abgelaufenen Woche anhand von Standort-Punkten darstellen. Auf einer Übersichtskarte ergibt sich daraus ein Überblick zu den Einstiegen im gesamten Stadtgebiet.
Die erste Version des Krefelder Einbruchradars weist zehn Einstiege im Zeitraum zwischen dem 28. März und 4. April aus. Die zehn Einbrüche erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet. Acht von ihnen sind in der Innenstadt oder den innenstadtnahenden Stadtteilen zu finden, einer in Hüls, einer in Verberg/Traar.
Bei der Ansicht des Einbruchsradars wird aus datenschutzrechtlichen Gründen auf Straßen und Hausnummern verzichtet. Eine Karte mit allen Straßennamen würde eine so hohe Auflösung benötigen, dass diese als Grafik nicht mehr darstellbar sei, so die Polizei.
Ob es Gesamtübersichten geben wird, ist derzeit noch unklar „Mit dem Einbruchsradar sollen die Bürger zusätzlich zu den Pressemeldungen sensibilisiert werden, ihre Häuser und Wohnungen gegen Einbrecher zu schützen und ihr Wohnumfeld genauer zu beobachten“, erklärt eine Polizeisprecherin. Die Polizei setzt darauf, dass die Bürger sich noch stärker mit diesem Thema beschäftigen, wenn sie sehen, dass in ihrem Viertel eingebrochen worden ist.
Ob es im Quartal, zum Halbjahr oder Jahresende eine Übersichtsgrafik über alle Einbrüche in Krefeld geben wird, ist derzeit noch unklar. „Das ist noch nicht entschieden. Eine solche Karte wäre aber sehr unübersichtlich“, erklärt eine Sprecherin der Polizei.
Zum Hintergrund: Nie zuvor waren die Einbruchszahlen in Krefeld so hoch wie im vergangenen Jahr. Mit 1118 Einbrüchen und Einbruchsversuchen (41,5 Prozent aller Straftaten) musste die Krefelder Polizei einen Anstieg um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen (siehe Grafik rechts) — und damit den Landestrend bestätigen. Dieser veranlasste NRW—Innenminister Ralf Jäger (SPD) dazu, den Einbruchsradar flächendeckend einzuführen.
„Für die NRW-Polizei hat der Kampf gegen Einbrecher höchste Priorität“, sagte Jäger und stellte den Einbruchsradar als neues Instrument für mehr Transparenz und Sensibilisierung vor. Die Krefelder Polizei hatte sich zuvor gegen die Einführung eines solchen Einbruchradars ausgesprochen und die ablehnende Haltung damals auch damit begründet, dass Einbrüche so gut wie täglich in der Presse veröffentlicht werden.