Gesamtschule am Kaiserplatz bekommt die neue Turnhalle

Große Aufregung nach WZ-Bericht zum Sanierungspaket „Gute Schule 2020“. Eltern werfen dem OB Wortbruch vor, doch der Bau kommt.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Was für eine Aufregung. Am Donnerstag berichtet die WZ über das 100-Millionen-Programm „Gute Schule 2020“ für Krefeld, am Wochenende erreicht die Redaktion ein gutes Dutzend Mails empörter Eltern, die der Stadtverwaltung und namentlich Oberbürgermeister Frank Meyer vorwerfen, ihre Versprechen nicht zu halten. Der Hintergrund: Krefelds älteste Gesamtschule, an der auch ein Sportabi angeboten wird, wartet seit vielen Jahren auf den Neubau der Turnhalle. Nun schnürt die Stadt ein gigantisches Sanierungspaket und bis auf ein paar dringend notwendige Brandschutzmaßnahmen kommt der Kaiserplatz nicht vor. Nach WZ-Informationen soll die Halle aber trotzdem gebaut werden — aus Haushaltsmitteln.

Das kann Schulpflegschaftsvorsitzende Claudia Wichmann gestern jedoch noch nicht wissen. Im Auftrag der Schulkonferenz ergeht ein Schreiben an die Fraktionen und die Verwaltungsspitze. Man zeigt sich, gelinde gesagt, sehr verwundert ob der Sanierungsliste. „Unsere Schule wurde mit keinem Wort erwähnt“, heißt es darin. „Wir gehen davon aus, dass es sich hierbei nur um ein Versehen handeln kann, da Herr Oberbürgermeister Meyer uns anlässlich unseres 30-jährigen Bestehens am 4. November 2016 in seiner Festansprache dringend notwendige Investitionen in Höhe von 4,4 Millionen Euro, verteilt auf drei Jahre, zugesagt hat, auf die wir bis heute leider immer noch warten.“

Es solle eine neue Turnhalle als Ersatz für die absolut marode alte Halle am Kaiserplatz errichtet werden, ein Anbau für ein Lehrerzimmer, in dem auch 110 Lehrer und Lehrerinnen einen Arbeitsplatz und/oder Ruhemöglichkeiten finden können, sowie ein Anbau mit dringend benötigten Differenzierungsräumen für den Unterricht der Inklusions- und Integrationskinder. „Sollten die jetzt veröffentlichten Berichte der städtischen Planung entsprechen, so ist das ein Schlag ins Gesicht für unsere Schule.“

Flankiert wird der Protest aus der Schülerschaft selbst. Sprecher Jan Riemensperger zum Zustand der Turnhalle: „Die Teilrenovierung vor einem Jahr hat die gewünschten Verbesserungen nicht gebracht. In dieser Sporthalle Sport zu betreiben macht allen Seiten, Schülern sowie Lehrkräften, keinen Spaß und ist eher eine Zumutung.“ Das gelte auch für den Schulhof. Hier habe sich bereits eine Schülergruppe gefunden, die nach dem Motto handele „Wenn uns keiner hilft, dann helfen wir uns selbst“. Dankbar sei man darüber, in Sachen IT und Beamer sehr ausgestattet zu sein, allerdings bleibe das Nadelöhr der Internetverbindung, auf die kein Verlass sein. Nun fühle man sich getäuscht, weil die zugesagten Mittel nicht kämen. „Herr Oberbürgermeister Meyer, können Sie uns das bitte erklären?“, fragt Jan Riemensperger.

Kann er. „Die in Aussicht gestellten baulichen Verbesserungen an der Gesamtschule Kaiserplatz werden kommen. Und möglicherweise sogar mehr.“ 4,4 Millionen Euro seien im Haushalt eingestellt. „Vorgesehen sind bisher ein Neubau der Turnhalle, die Erweiterung des Lehrerzimmers und sogenannte Differenzierungsräume für die Inklusion. Bei der Prüfung der Raumstandards aller Krefelder Gesamtschulen hat sich allerdings herausgestellt, dass neben den genannten Maßnahmen am Kaiserplatz noch zusätzlicher Raumbedarf besteht.“ Deshalb könne sich die Verwaltung sogar eine „größere Lösung“ an der Schule vorstellen. Dies werde per Machbarkeitsstudie geprüft, auf deren Grundlage entschieden werden solle, welches nun die nächsten Schritte seien.