Kommentar Glück gehabt – und was nun?
Meinung | Krefeld · Zufallsfunde kommen immer wieder vor. In diesem Fall aber schlummerten durchaus bedeutende Zeugnisse von der Entstehungsphase von Haus Esters, somit relevante Materialien für die Bauhaus- beziehungsweise Mies-van-der-Rohe-Forschung Jahrzehnte lang wohl behütet in Archiven der Stadt.
Zufallsfunde kommen immer wieder vor. Mal werden wertvolle Autographen von Komponisten oder Schriftstellern auf Dachböden entdeckt oder seltene Dokumente in verstaubten Dorfarchiven, um die sich aber oft seit Jahrzehnten kein Mensch gekümmert hatte. In diesem Fall aber schlummerten durchaus bedeutende Zeugnisse von der Entstehungsphase von Haus Esters, somit relevante Materialien für die Bauhaus- beziehungsweise Mies-van-der-Rohe-Forschung Jahrzehnte lang wohl behütet in Archiven der Stadt. Davon wusste aber offenbar niemand. Zunächst im Liegenschaftsamt, später im Stadtarchiv, dem hier aber der geringste Vorwurf gemacht werden kann. Denn wer kann vermuten, dass ausgelagerte Dokumente vom Liegenschaftsamt einen derart bedeutenden Inhalt haben. Insbesondere, da der Pappkarton, in dem sich die Pläne befunden haben, nicht beschriftet war.
Man fragt sich, wieso bei dem Ankauf des Hauses Esters durch die Stadt die dazugehörigen Dokumente nicht sogleich gesichtet und vermerkt oder katalogisiert wurden. Die Bedeutung von Mies van der Rohe und dass das Haus, wie auch das Haus Lange musealen Wert haben, dürfte auch schon seinerzeit im Bewusstsein verankert gewesen sein.
Genau kann man dieses Schlamassel nicht mehr entknoten. Umso mehr wünscht man sich jetzt eine würdige Präsentation des Fundes zum Bauhausjahr.