Grippewelle Bisher nur 232 Grippefälle in Krefeld

Krefeld · Zahl der Erkrankungen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken.

Eine schwere Grippewelle hat es in Krefeld in diesem Jahr noch nicht gegeben. Im Gegenteil: Die Zahl der Fälle ist gesunken.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Die Grippe-Viren sind in Deutschland wieder auf dem Rückzug. Die größte Ausbreitung der Erreger gab es laut Robert-Koch-Institut (RKI) in Nordrhein-Westfalen in der siebten Kalenderwoche 2019. Seitdem gehen die Zahlen der gemeldeten „akuten Atemwegserkrankungen“ wieder leicht zurück. Dennoch ist die Grippewelle noch nicht vorüber. Allerdings fällt sie bisher in diesem Winter 2018/19 weit weniger schwer aus als im Vorjahr, als bundesweit bis zu neun Millionen Arztbesuche durch Grippeverdacht geschätzt wurden.

Das Gesundheitsamt der Stadt Krefeld hat im Zeitraum von Oktober 2018 bis Ende Februar 232 Grippefälle registriert. Im Vergleich: Zwischen Oktober 2017 und März 2018 hatte es noch 740 gemeldete Fälle der Influenza gegeben.

Virus ist in diesem Winter
nicht besonders aggressiv

Dass das Virus in diesem Winter besonders aggressiv gewesen sei, kann das Gesundheitsamt auf Nachfrage der WZ nicht bestätigen. Zwar sei die Zahl der stationären Behandlungen laut RKI-Bericht in dieser Saison von 16 auf 20 Prozent gestiegen, so Sprecherin Marina Dorsch vom Helios-Klinikum Krefeld. „Daraus lässt sich jedoch nicht schließen, dass das Virus aggressiver geworden ist. Dazu muss man die ganze Saison abwarten.“

Am Helios gab es im Vorjahr doppelt so viele Einsendungen

Auch die Art der Grippe sei diesmal anders. „Während letztes Jahr hauptsächlich Infuenzavirus B zirkulierte, ist es dieses Jahr fast ausschließlich Influenzavirus A“, sagt Dorsch. Im Institut für Hygiene und Labormedizin im Helios-Klinikum habe es im Vorjahr fast doppelt so viele Einsendungen und doppelt so viele positive Fälle gegeben als in diesem Jahr.

In Deutschland treten saisonale Grippewellen im Winterhalbjahr meist nach dem Jahreswechsel auf, wie das Robert-Koch-Institut schreibt. Die auf Bevölkerungsebene messbare Influenza-Aktivität steige demnach in den meisten Jahren im Januar oder Februar deutlich an und erstrecke sich durchschnittlich über acht bis zehn Wochen, könne in einzelnen Jahren aber auch deutlich länger dauern. Die Stärke der Grippewellen schwanke jedoch von Jahr zu Jahr erheblich, wie sich nicht nur an den Zahlen aus Krefeld zeigen lässt. Bisher sind deutschlandweit seit der 40. Kalenderwoche des vergangenen Jahres 106 399 bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt worden – in 275 Fällen forderte die Krankheit ein Todesopfer.

Die Influenza wird durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch über kurze Distanzen auf die Schleimhäute der Atemwege übertragen. Auch eine Ansteckung durch direkten Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten bedeckt sind, sei möglich. Der Ausbruch der Krankheit nach der Infektion erfolgt binnen zwei Tagen.