Grotenburg: Umbau für Aufsteiger
Derzeit wird die Grotenburg renoviert, damit sie für den KFC in der Regionalliga taugt.
Krefeld. Keine Zeit verlieren bei den Arbeiten an der Grotenburg lautet in diesen Tagen die Devise im Sportamt der Stadt Krefeld. Nachdem der Sportausschuss am vergangenen Donnerstag die Umbauarbeiten an den Tribünen abgesegnet hat, laufen seit Montag die Arbeiten im Stadion. „Eine Herrichtung der Stehplätze auf der Westtribüne bis zum ersten Spieltag am letzten Juli-Wochenende wird definitiv klappen“, widerspricht Sportdezernent Thomas Visser auf WZ-Anfrage anderslautenden Meldungen.
3150 Stehplatz-Besucher können im oberen Bereich der Westtribüne in den Blöcke R und S (siehe Grafik) untergebracht werden. Die Wellenbrecher in diesem Bereich entsprechen — wie berichtet — den Sicherheitsanforderungen. Der (weitaus kleinere) untere Bereich der Tribüne vor dem großen Zaun, der Spielfeld und Tribüne voneinander trennt, kann nicht genutzt werden, weil Kaninchen ihr Unwesen getrieben haben und er keine Wellenbrecher besitzt.
Dieser Bereich wird mit einem 1,10 Meter hohen Zaun in Höhe des geteerten Weges vom oberen abgetrennt, mit Mutterboden überdeckt und mit Bodendeckern bepflanzt.
Mit den rund 9000 Sitzplätzen auf den Tribünen Nord und Süd verfügt die Grotenburg zum Regionalliga-Start über eine Kapazität von rund 12 000 Zuschauern. „Das ist für die Liga ausreichend, das hat der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband dem KFC Uerdingen bestätigt. Das Stadion ist ohne Wenn und Aber regionalligatauglich“, stellt Visser klar.
Weil die Westtribüne ausschließlich den KFC-Fans zur Verfügung stehen wird, muss ein Zaun in Richtung Nordtribüne (dort dürfen sich ausschließlich Gästefans aufhalten) errichtet werden. Damit steht auch fest, dass den Anhängern des Gegners keine Stehplätze angeboten werden.
Außerdem wird bis zum Saisonstart die Osttribüne abgesperrt, die nicht hergerichtet wird, solange nicht klar ist, ob ein neues Stadion gebaut wird. Auch diese Arbeiten werden bis zum ersten Spiel beendet, versichert Visser. Die Stadt habe der Bezirksregierung vorgeschlagen, die Zuschauerzahl auf der Osttribüne stark einzuschränken. Die Behörde habe aber abgelehnt, weil die Verordnungen das nicht zulassen. Zurück gestellt wird zudem die Sanierung der Kassen an Tor 4, an dem die Gästefans das Stadion betreten. Trotzdem entspreche dieser Bereich den Vorgaben, sagt Visser.
Was es kosten wird, die überdachten Stehplatz-Blöcke P und Q auf der Südtribüne herzurichten, soll bis Anfang September feststehen, erwartet der Sportdezernent. Dort sollen nicht neue Wellenbrecher aus Metall, sondern im Abstand von fünf Metern drei Meter lange Betonsteine (sogenannte L-Elemente) eingebaut werden. „Die Kosten dürften darstellbar sein, so dass im Laufe der Hinrunde die Arbeiten erledigt und diese Bereiche wieder geöffnet werden könnten“, sagt der Sportdezernent.
Wieso die Richtlinien der Sonderbauverordnung, die seit etwa zehn Jahren gilt, nicht schon früher umgesetzt worden sind, lässt sich laut Visser nicht mehr nachvollziehen. „Es hat in den vergangenen Jahren immer wieder Prüfungen verschiedener Fachbereiche, Institutionen oder Verbandsvertreter gegeben. In den Protokollen ist aber nirgendwo das Thema Wellenbrecher aufzufinden.“