Krefeld Grüne auf einmal gegen Bebauung Fette Henn

Krefeld. Die Grünen machen einen Salto rückwärts. Wie die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias erklärte, geben die Grünen ihre bisherige Haltung zum umstrittenen Bebauungsplanverfahren B550 Fette Henn/Hinter der Papenburg in Hüls auf und sprechen sich gegen eine Bebauung aus.

So sieht Bebauungsvariante 2 aus.

„Unabhängig vom Ergebnis des laufenden Planverfahrens kommt für uns eine Bebauung, wie sie im B-Plan 550 aufgezeigt ist, aus ökologischen Gründen nicht in Frage“, gibt Heidi Matthias bekannt.

Bereits im Vorfeld zu der geplanten Innenentwicklung habe es in den eigenen Reihen viele Bedenken und kontroverse Diskussionen gegeben. Jüngste Gespräche mit Fachleuten und Umweltverbänden hätten diese Bedenken und Sorgen weiter verstärkt, so dass die Grünen in ihrer gestrigen Fraktionssitzung die Reißleine gezogen und einen einstimmigen Beschluss zur Ablehnung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Bebauungsvarianten gefasst haben. Die Partei reagiert damit auch auf viel Kritik aus Hüls, die in den vergangenen Monaten auf die Grünen aufgrund ihrer Entscheidung für eine Wohnbebauung eingeprasselt war.

Die Grünen hatten das B-Planverfahren 550 in der Bezirksvertretung Hüls gemeinsam mit Stimmen von SPD und FDP selber auf den Weg gebracht. BZV-Mitglied Günter Föller rudert jetzt ebenfalls zurück. „Die Idee, eine Ökosiedlung für alle Generationen innerhalb von Hüls entstehen zu lassen, hat nicht zuletzt bei uns die Hoffnung genährt, eine Wohnbebauung auf landwirtschaftlicher Fläche in Hüls Süd-West könne dadurch verhindert werden“, erklärt Föller. „Doch mittlerweile haben wir erkannt, dass der Preis dafür zu hoch ist und CDU, SPD und FDP sich offenbar einig sind, das Baugebiet Hüls Süd-West in jedem Fall anzugehen.“

Als einzig mögliche Variante an der Fetten Henn komme für die Grünen nur eine flächenökonomische Mehrfamilienhausbebauung auf dem Teil der ehemaligen Gärtnerei in Betracht, sofern die Untere Landschaftsbehörde dies im Hinblick auf den Artenschutz der dort vorhandenen Flora und Fauna als unbedenklich einstufe. Die grüne Ratsfraktion plant, am 16. Oktober eine öffentliche Fraktionssitzung zu dem Thema in Hüls abzuhalten. hoss