Politischer Aschermittwoch Grüne Krefeld: Mit Kappe, Kittel, Biss und Brille

Krefeld · Am Aschermittwoch ist alles vorbei – aber nicht bei den Grünen in Krefeld. Zum zweiten Mal hatten sie am politischen Aschermittwoch zum Speakers Corner ins Kreisbüro eingeladen.

Politischer Aschermittwoch bei den Grünen (v.l.): Thorsten Hansen, Benjamin Zander, Julia Müller, Karsten Ludwig und Emma Sillekens.

Foto: Dirk Jochmann

Die Gäste konnten den Abend mitgestalten, wenn sie denn wollten. Dabei ging es gut gelaunt und bissig zu.

Nachdem letzte Kasalla-Klänge verklungen und erste Berliner verzehrt waren, machte ein Gast den Auftakt, der schon vor einem Jahr als Vertreter von Hausmeister Römmelströpp alias OB Frank Meyer das Wort ergriffen hatte. Fraktionschef Thorsten Hansen mit Kappe, Kittel, Besen und Bierflasche blickte durch die Hülser Brille, als er dem Naturbad am Hölschen Dyck nachtrauerte. „Das haben die beiden Dicken verbockt“, meinte er mit Bezug auf den „schönen Bayer“ (Stadtdirektor Markus Schön) und den ehemaligen Bezirksvorsteher Hans Butzen. Letzterer habe damals versprochen: „In zwei Jahren könnt ihr wieder baden“ – doch das sei jetzt sechs Jahre her. Daran, dass mittlerweile ein Grüner (nämlich Hansen) Hülser Bezirksvorsteher ist, sei zu erkennen: „Es wird immer bekloppter.“

Auch der CDU-Kandidat fürs OB-Amt bekam sein Fett weg: Es gebe keine Feier mehr, ohne dass die Brille von Timo Kühn auftauche. Der habe die Fähigkeit entwickelt, in Fischeln und Uerdingen gleichzeitig zu erscheinen. Dagegen habe CDU-Fraktionschefin Britta Oellers Peter Vermeulen an den Hacken. Der sei bisher nix geworden – „jetzt ist er Querulant“.

Benjamin Zander, mit Emma Sillekens Kreisparteichef, hatte sich für seinen Vortrag von „Game of Thrones“ inspirieren lassen. Im „Lied von Samt und Seide“ kämpften die Herrscher der Krefelder Königslande um den Seidenthron, auf dem König Frank nach Jahrhunderten der Schwärze regiert. Da tauchte Stephan der Redliche (Stephan Krantz, Bezirksvorsteher Ost), ebenso auf wie Annelie die Treue (Annelie Wulff). Die Herrscherin von Westerland habe zwar zwei Kasernen, aber keine Soldaten. Der kühne Thorsten regiere im hohen Norden ein ganz eigenes Völkchen und habe einen gewagten Pakt mit dem dunklen Lord Timo geschmiedet. Mit Blick nach vorne fragte Zander, wer König Frank wohl den samtenen Thron streitig machen wolle – etwa schon wieder der ewige Joachim?

Dann gab’s noch die Anregung, die überflutete Rathaus-Tiefgarage zu kacheln und als Schwimmbad zu nutzen – sowie die Information, dass die Grünen in NRW sich über viele neue Parteimitglieder freuen können. Auch in Krefeld, wo es seit Anfang des Jahres schon zwölf sind.