Schule Grundschule Königshof: Fischelner fordern dritten Zug
Krefeld · Bezirksvertretung reagiert auf hohe Zahl abgelehnter Kinder für die Schule an der Oberbruchstraße.
Die Bezirksvertretung Fischeln ist nicht einverstanden mit dem Schulentwicklungsplan in seiner aktuellen Form. Das hat das Gremium in seiner letzten Sitzung des Jahres einstimmig erklärt. Die Fischelner fordern, die Erweiterung der Grundschule Königshof, so dass dort ein dritter Zug eingerichtet werden kann. Dies sieht der Plan für die Schuljahre 2018/2019 bis 2023/2024 bisher nicht vor. Am Ende wird der Stadtrat entscheiden, in welcher Form er den Schulentwicklungsplan verabschiedet und welche Wünsche aus den Stadtbezirken er noch berücksichtigt.
Die Grundschule Königshof hat bei den Anmeldungen für das nächste Schuljahr mit Abstand die meisten Abweisungen in Krefeld verzeichnet. Für die Einrichtung an der Oberbruchstraße lagen zum Stichtag 15. November 87 Anmeldungen vor. Die Stadt berechnet das Raumprogramm nach eigenen Angaben so, dass 60 Prozent der Kinder eine Ganztagsbetreuung besuchen können. Das ergibt dann im Umkehrschluss Platz für zwei Klassen mit insgesamt 56 Schülern. Folglich können 31 Kinder nicht ihre Wunschschule in Fischeln besuchen. Durch Beratungsgespräche ist die Zahl bis Anfang dieser Woche um 19 Kinder gesunken, folglich suchen noch zwölf Kinder beziehungsweise deren Eltern die passende Schule für den Sommer 2019.
Schulleiter schildert die schwierige Lage
An der hohen Zahl der Abweisungen kann oder will die Stadt gemessen am Schulentwicklungsplan nichts ändern. Auf der Basis der 60 Prozent Ganztagsbetreuung können maximal neun Klasse an der Grundschule Königshof untergebracht werden. Als Ausweichmöglichkeit gibt die Stadt die Geschwister-Scholl-Schule an, die zum neuen Schuljahr so ausgebaut sein soll, dass dort drei Züge möglich sind. Einzelne Plätze könnte es zudem in der Grundschule am Stadtpark Fischeln geben, dabei sei aber nicht klar, an welchem Teilstandort. Sofern Interessenten eine andere katholische Grundschule suchten, bestünden an der Josefschule noch Kapazitäten, heißt es weiter in dem Bericht der Stadt. Dort wurden zunächst drei Eingangsklassen eingerichtet, die Räume gäben auch einen vierten Zug her.
Das aber haben die Fischelner Bezirkspolitiker nicht akzeptiert – auch beeindruckt durch den Bericht von Schulleiter Wolfgang Lueg am Rande der Sitzung. Lueg erklärte, dass dies nun das dritte Jahr in Folge sei, in dem mehr als 80 Anmeldungen vorlägen. Als einen Grund dafür nannte er, dass seine Schule die einzige katholische Schule im Süden Krefelds sei. „Da kämpfen bei mir Herz und Verstand“, sagte der Schulleiter. „Der Verstand sagt, dass kein Platz da ist. Das Herz aber schmerzt es, dass wir Kinder ablehnen müssen, die kaum mehr als einen Kilometer von der Schule entfernt wohnen.“