Gutachten: Keine Chance für neues Einkaufscenter
Büro Junker und Kruse legt Abschlussbericht zu Perspektiven für die Innenstadt vor.
Krefeld. Die Ansiedlung eines klassischen Einkaufszentrums mit einer Verkaufsfläche von 20.000 Quadratmetern ist in der Innenstadt nicht zu empfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt das Dortmunder Gutachterbüro Junker und Kruse, das gestern Abend seinen Abschlussbericht zur Einzelhandelssituation einschließlich eines möglichen Standortes für ein Einkaufszentrum vorgelegt hat.
„Krefeld spielt laut Gutachter als Einzelhandelsstandort für das Umland eine zentrale Rolle“, sagt der Leiter des Fachbereichs Marketing und Stadtentwicklung Ulrich Cloos. Nach der Untersuchung gehen die Gutachter davon aus, dass die Innenstadt zusätzliche Verkaufsflächen von 20.000 Quadratmetern vertrage. Allerdings sollte die Stadt bei der Erweiterung des Einzelhandelsangebotes nicht alleine auf eine große bauliche Lösung setzen; die sei nicht in die bestehende Struktur einzufügen.
Aus städtebaulicher Sicht sehen sie Handlungsspielräume in dem kompakten Einkaufsbereich zwischen St. Anton-, Breite-, Dreikönigenstraße und Ostwall. Den gelte es zu sichern, zu verdichten und attraktiver zu gestalten. Potenzial biete einerseits der Abbau von Leerständen und Mindernutzung von Gebäuden, andererseits der Ausbau des Einzelhandelsangebotes an prägnanten Stellen.
Dazu zählen sie in einem ersten Schritt das Horten-Gebäude mit 6.000 Quadratmetern bei einer zweigeschossigen Nutzung und die Überbauung des Kaufhof-Parkhauses an der Marktstraße (4.500 m2). In einem zweiten Schritt könnten der Ausbau des Schwanenmarktes (2.000 Quadratmeter) und die Überbauung der Häuserblöcke von Rhein- bis Neue Linner Straße (5.000 m2) und weiter bis zur Marktstraße (insgesamt 9.000 m2) folgen.
Außerdem sollte die Hinterhof ähnliche Situation rund ums Behnisch-Haus aufgewertet und die Abfolge der Plätze in der Innenstadt herausgearbeitet werden.
Die eingesetzte Steuerungsgruppe Innenstadt wird entsprechende Empfehlungen für den Stadtrat erarbeiten.