Wasserschaden Beim TC Seidenstadt stürzt die Decke ein

Krefeld · Wasser im Tanzsaal des Vereins im Hauptbahnhof. Alle Veranstaltungen sind vorerst abgesagt.

Schriftführerin Sabrina Maaßen unter einer eingestürzten Decke in den Räumen des Tanzsportclubs TC Seidenstadt im Hauptbahnhof.

Foto: wz/Jochmann

Land unter beim Tanzsportclub (TC) Seidenstadt. Am Samstagvormittag hatten Vereinsmitglieder entdeckt, dass Teile der Decke in der kleinen Garderobe heruntergekommen waren. Tags darauf dann die nächste böse Überraschung: Auch in der großen Umkleide hing die Decke herab. Im Tanzsaal standen Pfützen. Ein Wasserschaden.

Die Räume im Gebäude des Hauptbahnhofes sind daher derzeit nicht nutzbar, wie der Vorsitzende Martin Pastor sagt. Auch die Veranstaltungen sind erst einmal abgesagt. Betroffen sind der Jugendtag der Sportjugend, der am Dienstag in den Räumen über die Bühne gehen sollte, wie auch die Interkulturelle Woche, die der TC Seidenstadt mit Blick auf seine Integrationsarbeit unbedingt ausrichten wollte. Wie es jetzt weitergeht, weiß der Vereinschef nicht. „Es tut sich einfach nichts.“

Die Dachdeckerfirma, die gerade am Hauptbahnhof arbeitet, habe den Schaden immerhin schon anerkannt. Eine Folie unter den Ziegeln soll nicht regendicht gewesen sein, so Pastor. Doch wer hilft nun weiter? Die Deutsche Bahn als Vermieter der Klubräume, oder das Bauunternehmen? Der Klubchef sagt, er habe mit beiden Seiten schon Gespräche gesucht. Die Verantwortung aber würde hin und hergeschoben. Zum Ärger des Vorsitzenden.

„Man sieht ja jetzt erst einmal nur die Schäden, die sich unmittelbar bemerkbar machen“, sagt Pastor. Über das ganze Ausmaß will er ein Gutachten erstellen lassen. Doch möchte er dabei sein, wenn es geschieht. Pastor ist Architekt im Hauptberuf, er kennt sich aus mit Bauweisen und Baumängeln. Ihm kann man als Fachmann nichts vormachen. Am Freitag wollte er mit seiner Frau eigentlich in den Urlaub gehen – und jetzt das. Der Vorsitzende, der seit 35 Jahren an der Spitze des Vereins steht und auch als Tanzlehrer arbeitete, hat in den vergangenen Tagen erst einmal versucht, alle 260 Mitglieder per Mail zu erreichen, um sie über die Schäden in den Räumen zu unterrichten. Gut 80 Prozent der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche. Es ist eine bunte Gemeinschaft, die da beim TC Seidenstadt allwöchentlich zusammenkommt, um sich in verschiedenen Tänzen wie Latein und Standard, aber auch im Rollstuhltanz probieren wollen. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagt er. Aus Sicherheitsgründen ruft er zu höchster Vorsicht auf. Getanzt werden kann aktuell unter diesen Bedingungen nicht.

Feuchtigkeit habe er auch in der Decke sehen können. Was mit der Wärmedämmung darüber ist, wenn Wasser eingedrungen ist, kann noch niemand jetzt sagen. Eventuell muss auch sie ausgetauscht werden. „Wir können den Schadensrahmen noch nicht übersehen“, sagt Martin Pastor: „Ich bin ja froh, dass es morgens passiert ist, als noch niemand da war.“ Deckenteile, die auf Kinder oder Jugendliche stürzen – diese Bilder  gab es glücklicherweise nicht.