Hentrichstraße entschärft: Bald geht’s geradeaus zum Hafen
Die Stadt hat Kurven begradigt, dadurch soll der Lkw-Verkehr reibungslos laufen.
Krefeld. Aufatmen können bald schon Lkw-Fahrer, Fußgänger und Radfahrer am Nadelöhr Hentrichstraße im Krefelder Hafen. Ab Mitte September, so kündigt der städtische Bauleiter Martin Schulte an, werde das begradigte Stück einschließlich des Kreisverkehrs für den Verkehr freigegeben. Seit 2001 geplant, wurde der Bau Ende vergangenen Jahres begonnen und jetzt vorzeitig fertig gestellt.
Rund 1,5 Millionen Euro hat das 350 Meter lange Teilstück einschließlich des Grunderwerbs gekostet. Bezuschusst wurde das Projekt zu 60 Prozent aus Bundes- und fünf Prozent aus Landesmitteln. Begradigt werden damit zwei 90-Grad-Kurven. Die Bataver Straße wird künftig Richtung Nordosten geradeaus weitergeführt. Die damit wegfallenden Brems- und Anfahrtmanöver der Lkw könnten zur Verringerung der hohen Feinstaubbelastung im Hafen beitragen.
Genaue Vergleichszahlen darüber, so Bernhard Plenker vom städtischen Fachbereich Umwelt, „können aber erst in einem Jahr vorgelegt werden." Abgerissen werden die dort noch befindlichen acht ehemaligen Wohnhäuser. Sie sind inzwischen leer.
Besondere Probleme machten beim Ausbau der Straße die Bodenverhältnisse und die Führung der Gleise der Hafenbahn, erklärt Martin Schulte. Die Böden seien zum großen Teil schadstoffbelastet und „schluffig“, also nicht genügend tragfest, gewesen. 7000 Kubikmeter Boden mussten bewegt, ausgebaut und wieder eingebaut werden. Die Verlegung der Gleise habe alleine rund 190 000 Euro gekostet.
Neben der neuen Fahrbahn, die 7,5 Meter breit ist, wird noch ein 2,5 Meter breiter Geh- und Radweg zur Verfügung stehen. Außerdem sollen 18 Bäume gepflanzt werden. Hartmut Könner, Chef des Fachbereichs Tiefbau, macht am Kreisverkehr auf eine Besonderheit aufmerksam. „Wir haben speziell für überbreite Schwertransporte eine Durchfahrtmöglichkeit geschaffen.“
Optional sei im Kreisverkehr die Möglichkeit für einen weiteren Seitenarm vorhanden. Ob dies auch für die Streckenführung für eine neu zu bauende Brücke nördlich der historischen Drehbrücke gelte, dazu wollte sich Könner nicht äußern. „Das ist Sache der Hafen GmbH.“
Angekündigt wurde von Könner auch der weitere Ausbau des Hafenrings südlich des Wendebeckens. Die europaweite Ausschreibung für den mehr als drei Kilometer langen und rund acht Millionen Euro teuren Abschnitt soll Ende des Jahres erfolgen. 2013 könnte Baubeginn sein.