Hilfe für Auszubildende mit Schwierigkeiten
Durch psychische Probleme oder Schulden kann es zu schlechten Noten kommen. Es gibt Lösungen, damit die Lehre dennoch klappt.
Das Ziel einer Ausbildung ist der erfolgreiche Abschluss — aber schlechte Noten oder andere Hindernisse können dies gefährden. Mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) und der assistierten Ausbildung (AsA) führt das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein (BZNR) im Auftrag der Agentur für Arbeit Krefeld Maßnahmen durch, um in solchen Situationen den Ausbildungserfolg zu sichern.
Die Assistierte Ausbildung soll helfen das Ungleichgewicht zwischen noch offenen Ausbildungsstellen und unversorgten Bewerbern zu minimieren. „Mit der Assistierten Ausbildung werden in der ersten Phase benachteiligte junge Menschen intensiv auf eine betriebliche Berufsausbildung vorbereitet sowie ein entsprechender Ausbildungsplatz gesucht und in der zweiten Phase, wenn nötig, bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet“, erläutert Stephan Firlus, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Krefeld. „Mit einer individuellen und kontinuierlichen Unterstützung und Begleitung der Auszubildenden sollen Ausbildungsverhältnisse stabilisiert und Abbrüche verhindert werden“.
Arbeitgeber, die bereit sind, einen schwächeren Jugendlichen betrieblich auszubilden, werden ebenfalls individuell unterstützt, um bestmögliche Ausbildungsvoraussetzungen zu gewährleisten.
Die zweite Maßnahme, ausbildungsbegleitende Hilfen, soll förderungsbedürftigen jungen Menschen unterstützen, die sich bereits in einer betrieblichen Berufsausbildung oder in einer Einstiegsqualifizierung befinden. Was konkret gefördert wird, hängt von den „Lücken“ des Auszubildenden ab. Dazu stimmen sich Ausbildungsbetrieb und Berufsschule im Vorfeld ab. Dann wird eine Art individuelles „Hilfspaket“ geschnürt, das ganz gezielt auf die Förderbedürfnisse des Azubis ausgerichtet ist.
Das kann Wissensvermittlung in Allgemeinbildung oder in Fachtheorie, Sprachunterricht oder eine sozialpädagogische Begleitung sein. Der Azubi kann Hilfe bei der Vorbereitung auf Prüfungen erhalten, Nachhilfe in Deutsch, Unterstützung bei Alltagsproblemen und sogar vermittelnde Gespräche mit Ausbildern, Lehrkräften und Eltern können dazu gehören.
Teilnehmen dürfen Auszubildende in dualen Berufsausbildungen, Altenpflegeausbildungen und Einstiegsqualifizierungen, deren Ausbildungsabschluss gefährdet ist. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Die Problemlagen seien vielfältig und teilweise sehr komplex, so Colin Schmidt, Koordinator der ausbildungsbegleitenden Hilfen. „Neben schulischen Schwierigkeiten gibt es immer mehr Auszubildende, denen psycho-soziale Problemlagen, die Ausbildung erschweren.“ Das könnten zum Beispiel Schulden, Gewalterfahrungen und psychische Erkrankungen sein. „Daher ist es besonders wichtig, dass die Auszubildenden nicht nur von Fachlehrern, sondern auch von erfahrenen Sozialberatern lebenspraktisch unterstützt werden.“
Auszubildende, Eltern und Arbeitgeber können sich mit Fragen an die Agentur für Arbeit unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 00 wenden.