Hochstraße: Dreiste Diebe stehlen Schwäne vom Brunnen

Täter gingen mit dem Trennschleifer zu Werke und richteten mehrere tausend Euro Schaden an.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die kleinen Skulpturen auf dem Brunnen vor dem Schwanenmarkt sind gestohlen worden. Die Polizei ermittelt wegen schweren Diebstahls. „Wir sind vor einiger Zeit in einer Sonntagnacht von einer Anwohnerin angerufen worden“, berichtet Behördensprecher Acor Kniely. „Als wir ankamen, waren alle Figuren weg. Wir ermitteln gegen Unbekannt.“ Es handele sich hier um schweren Diebstahl, da die Metallfiguren abgesägt beziehungsweise abmontiert werden mussten, erklärt Kniely.

Der städtische Brunnen aus bayerischem Muschelkalk hat seinen Ursprung in einem Wettbewerb, den der Berliner Bildhauer August Gaul gewann und den der Krefelder Kommerzienrat Heinrich Müller-Brüderlein in Auftrag gab. Der Brunnen wurde kurz vor Weihnachten 1905 auf dem Platz eingeweiht. Im Relief sind Schwäne zu erkennen. Im Entwurf von Gaul steht ebenfalls, dass sich auf dem oberen Schalenrand sechs Jungschwäne aus Bronze tummeln.

Das Wasserspiel geht auf eine öffentliche Pumpe zurück, an der sich die Bürger am Anfang des 20. Jahrhunderts mit Wasser versorgten und auf der ein Schwanenküken verewigt war. In Krefeld hatte sich im Volksmund der Name Entenbrunnen eingebürgert, weil die Schwanenküken wie Enten aussehen.

Ein Verwirrspiel war entstanden. Denn den Bürgern schwante beim Anblick des Wasserspiels: „Da sind doch eindeutig Enten verewigt“ — so war der Name geboren. Das hat sich lange gehalten, war aber falsch.

Vor einiger Zeit hat das Schwanenmarkt-Management die Patenschaft für das plätschernde Stadtmöbel übernommen.

Da der Brunnen aber in städtischem Besitz ist, sind jetzt die Stadtväter gefordert. Dazu Sprecher Dirk Senger: „Der Schaden kann zurzeit nicht genau beziffert werden, er dürfte aber bei einigen tausend Euro liegen. Eine Anzeige seitens der Stadt wird gestellt.“