Corona-Pandemie Infektionsgeschehen wird in Krefeld stark von Mutationen bestimmt
Krefeld · Die britische Coronavirus-Variante dominiert das Infektionsgeschehen in Krefeld. Die Zahlen entwickeln sich nicht wie erhofft - doch es gibt auch positive Nachrichten.
Die britische Coronavirus-Mutante dominiert das Infektionsgeschehen in Krefeld mittlerweile stark. Krefelds Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen informierte nach der Sitzung des Krisenstabs am Dienstag, dass bei rund 95 Prozent der
Infektionen Coronavirus-Mutanten nachgewiesen werden können.
Von 493 Neuinfektionen waren 472 auf die britische Mutation zurückzuführen, eine auf die südafrikanische Variante. „Das könnte eine mögliche Erklärung dafür sein, dass sich das Infektionsgeschehen in Krefeld weiter auf einem hohen Niveau bewegt“, sagte Lauxen. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Krefeld blieb in den vergangenen Tagen konstant, liegt aktuell am Dienstag bei 178,1. „Wir haben jedenfalls weiter
keinen Hot-Spot und kein größeres Ausbruchsgeschehen“, betonte Lauxen. Es gebe keine Ausbrüche in Heimen und auch in den Schulen und Kitas sei die Lage weitgehend unter Kontrolle. 135.349 Bürgertests sind inzwischen in Krefeld vorgenommen worden. 802 Positivergebnisse resultieren aus diesen Schnelltests.
Oberbürgermeister Frank Meyer stellte mit Blick auf die aktuelle Entwicklung fest: „Die Inzidenzzahlen entwickeln sich bei uns nicht wie erhofft.“ Auch die durch das Land vorgenommenen dauernden Ankündigungen bei der Impfpriorisierung trügen nicht zur Beruhigung der Bevölkerung bei. Meyer betonte aber auch: „Es ist generell gut, dass es eine so hohe Nachfrage nach Impfstoff gibt, weil dies der Weg aus der Pandemie ist.“ Für die Mitarbeitenden im Impfzentrum sei die Arbeit in diesen Tagen nicht immer einfach. Aus Meyers Sicht beruhigend sei allerdings die Tatsache, dass in Krefeld weiter alle Intensivstationen Kapazitäten haben. Acht freie Betten mit Beatmungskapazität gibt es mit aktuellem Stand von Dienstag.
Beim Thema Impfen machte Lauxen auf weitere anstehende Veränderungen aufmerksam. Ab 7. Juni werden Impfungen auch über die Betriebsärzte erfolgen können. Die Stadtverwaltung sei mit den Arbeitgebern in einem engen Austausch auch hinsichtlich des Ablaufs und der Erfahrung mit den Impfstraßen.
Problematisch sei, dass weiterhin nicht ausreichend Impfstoff bereitstehe, um schnell Terminierungen vornehmen zu können. Erst am Wochenende hatte Dr. Wilhelm Stutzinger als Ärztlicher Leiter des Impfzentrums 140 Impfdosen aus Duisburg organisieren können, nachdem zuvor eine Lieferung von Krefeld nach Duisburg gegangen war. „Das zeigt, dass der kommunale Austausch in besonderen Lagen funktioniert hat. Es zeigt aber auch, dass der Impfstoff weiterhin generell immer noch vielerorts Mangelware ist“, betonte Lauxen.