Innenstadt-Broschüre verärgert die SPD
Marketingchef Cloos: Visionen, keine konkreten Pläne.
Krefeld. Jürgen Hengst, Planungsexperte der SPD-Ratsfraktion, ist verärgert. Anlass dazu bietet aus seiner Sicht eine Broschüre, mit der die Stadt Anfang Oktober auf der Immobilienmesse Expo Real geworben hat. Unter der Überschrift „Krefeld: Wir sind das Shoppingcenter“ werden Innenstadt-Projekte vorgestellt, über die der Planungsausschuss trotz entsprechender Anträge der SPD nie informiert worden sei.
Konkret geht es um den Theaterplatz. In der Broschüre heißt es mit dem Hinweis auf „aktuelle Projekte“, dass dort ein Kulturmarktplatz entstehen soll. Die Rede ist von einem neuen Seidenweberhaus mit Veranstaltungssälen, Schulungszentrum, Büros und einem Hotel mit 150 Betten.
Es handelt sich dabei um den fast zehn Jahre alten Siegerentwurf der Bietergemeinschaft DAL/HPP mit db Berten im Wettbewerb zur Umgestaltung des Theaterplatzes. Umgesetzt wurde lediglich die Mediothek.
Ulrich Cloos, Marketingchef der Stadt, kann den Unmut der SPD nicht nachvollziehen. „In der Broschüre geht es um Visionen, mit denen die Stadt wirbt. Es handelt sich nicht um konkrete Pläne.“ Zum Theaterplatz gebe es im Übrigen keine neue Entscheidung, insofern sei der alte Entwurf immer noch aktuell.
Zum ehemaligen Hortenhaus heißt es in der Broschüre, dass an prominenter Stelle am Ostwall mit dem Ostwall-Carree ein völlig neues Konzept einziehen soll. Diese Vision wird sich wohl nicht erfüllen. Der mögliche Investor Joachim Tenkhoff, der 40 Millionen Euro in die Sanierung des Hauses stecken will, plant ein Warenhaus mit wenigen Mietern.