Keine Weihnachtsbeleuchtung im Süden
Während die Innenstadt festlich beleuchtet ist, bleibt es auf der südlichen Hochstraße dunkel. Händlern fehlt das Geld.
Krefeld. Traditionsgemäß übernehmen in der Adventszeit die Straßengemeinschaften die Finanzierung der jeweiligen Weihnachtsbeleuchtung in Eigenregie. Stimmungsvoll sind entsprechend die Haupteinkaufsstraßen in Krefeld beleuchtet. Auch in diesem Jahr. Bis auf die südliche Hochstraße. „Wir haben in diesem Jahr Finanzierungsprobleme“, sagt Lutz Gottschalk, der Sprecher der Interessensgemeinschaft. Deshalb reißt die Beleuchtung an der Hochstraße in Höhe Dreikönigenstraße auch abrupt ab.
Bereits im Vorfeld von Krefeld Pur, der Alternativveranstaltung der in diesem Jahr ausgefallenen Fashionworld, hatten die Händler auf dem Teilstück geklagt. Gottschalk, der solche werbewirksamen Maßnahmen für wichtig erachtet, hat es deshalb schwer, die einzelnen Geschäftsleute von der notwendigen Investition zu überzeugen.
Die Krefelder Werbegemeinschaft übernimmt seit Jahren die organisatorische und finanzielle Abwicklung. Gemeinsam wollte man nach einer Lösung suchen. Die kam nicht zustande.
„Bei uns hat es so gerade noch geklappt“, sagt Mohammed Omairat vom Wiener Café im Hansa-Centrum. Er ist in der dortigen Werbegemeinschaft aktiv. Doch ohne die finanzielle Unterstützung der Zwangsverwalterin des Hansa-Centrums wäre es auch vor und in dem Einkaufszentrum am Hauptbahnhof dunkel geblieben. „Nicht alle zahlen ihre Beiträge für die Werbegemeinschaft“, erklärt Mohammed Omairat.
„Auch in diesem Jahr hat das Stadtmarketing mit finanziellem und personellem Aufwand die Werbegemeinschaft bei der Organisation der Krefelder Samstage und der erfolgreichen Veranstaltung Einkaufen bei Kerzenschein unterstützt“, sagt Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereichs Marketing und Stadtentwicklung. Ziel sei es, die gesamte Innenstadt in der Vorweihnachtszeit zu beleben.
Mit dem Weihnachtsmarkt auf Dionysiusplatz und Rheinstraße biete das Stadtmarketing einen weiteren Frequenzbringer für die Innenstadt. An der Weihnachtsbeleuchtung hingegen beteiligt sich die Stadt nicht.
Die setzt vielmehr gemeinsam mit der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) auf die Umsetzung und Weiterentwicklung des neuen Gesamt-Lichtkonzeptes. Dabei geht es um die Illuminierung von Gebäuden, Fassaden, Baumstandorten und Innenstadtachsen. Im Rahmen des „identitätsstiftenden Gestaltungskonzeptes“ wird derzeit eine Quartiers-Beleuchtung — auch in der Weihnachtszeit — diskutiert. „Doch auch hierbei spielt das Engagement von Händlern und Eigentümern eine zentrale Rolle“, sagt Cloos.