Geselle, Meister, Bachelor: Trial studieren am Niederrhein
An der Hochschule Niederrhein startet im nächsten Jahr ein trialer Studiengang.
Krefeld/Mönchengladbach. An der Hochschule Niederrhein startet zum Wintersemester 2015/16 der triale Studiengang „Handwerksmanagement — Betriebswirtschaftslehre B. A.“ mit 40 Studienplätzen. Vertreter des Handwerks, der Hochschule sowie die Leiterin des Berufskollegs Mönchengladbach unterschrieben eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Ziel des Studiengangs ist es, junge Menschen zu Spezialisten in ihrem Gewerk zu machen und ihnen gleichzeitig betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Dabei verbindet der triale Studiengang eine handwerkliche Ausbildung, eine Meisterfortbildung und ein betriebswirtschaftliches Studium. Nach zehn Semestern soll den Absolventen der Gesellenbrief, der Meisterbrief und der Bachelor of Arts verliehen werden. Mit drei Abschlüssen ist er somit eine Fortentwicklung des dualen Studiums, das mit einer IHK-Ausbildung und dem Bachelor abgeschlossen wird.
Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein: „Mit dem Studiengang Handwerksmanagement schließen wir eine Lücke zwischen dem Handwerk auf der einen und dem Hochschulstudium auf der anderen Seite. Als Hochschule schaffen wir es damit, eine Zielgruppe anzusprechen, die bislang nicht unbedingt ein Studium als mögliche Alternative für sich in Betracht gezogen hat. Zum anderen tragen wir dazu bei, langfristig den Fachkräftebedarf im Handwerk zu sichern.“
Und Prof. Dr. Siegfried Kirsch, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, ergänzt: „Durch den Studiengang entsteht eine weitere Kopplung der Hochschule an die regionale Wirtschaft. So ist ein Studiengang entstanden, der den Studierenden eine weitere Möglichkeit für die individuelle Karriereplanung anbietet und das Portfolio des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften ergänzt.“
Rolf Meurer, Kreishandwerksmeister Niederrhein, sagt: „Dieser neue Studiengang ist eine ideale Ergänzung des dualen Ausbildungssystems, mit dem wir in Deutschland so erfolgreich sind. Für mich ist es die perfekte Vorbereitung auf Führungspositionen im Handwerk. Die Gewerke Elektroniker und Tischler sind nur der erste Schritt auf diesem Weg. Ich bin mir ganz sicher, dass sehr schnell andere Gewerke nachfolgen werden.“