Wissenschaft in Krefeld Studenten der Hochschule Niederrhein entwickeln Nudeln aus Möhrenschalen

Krefeld · Der Hochschule Niederrhein und weiteren Projektpartnern ist es gelungen, aus Lebensmittelresten Gesundes auf Teller, in Tüten oder Dosen zu bringen.

Craft Beer oder Nudeln aus Möhrenschalen, kalorienarme Chips aus Süßkartoffelresten und Aufstrich aus Tomatenkappen haben die Studenten entwickelt.

Foto: Thomas Lammertz/HSN

Craft Beer oder Nudeln aus Möhrenschalen, kalorienarme Chips aus Süßkartoffelresten und Aufstrich aus Tomatenkappen: Der Hochschule Niederrhein und weiteren Projektpartnern ist es unter anderem gelungen, aus Lebensmittelresten Gesundes auf Teller, in Tüten oder Dosen zu bringen.

Über zwei Jahre lang hat ein deutsch-niederländisches Forschungsteam für das Projekt „Sun“ (sustainable and natural sidestreams) analysiert, getestet, getüftelt und entwickelt. Was sonst beim Sortieren, Schälen oder Konfektionieren von Obst und Gemüse nicht verwertet werden kann und entsorgt werden würde, mündete in ganz neue Produkte. Zudem wurden Substanzen aus Reststoffen isoliert, um sie für bestehende Rezepturen zu nutzen. Analytik, Trocknungstechnik und Produktentwicklung gingen dabei Hand in Hand.

Gefördert wurde das Projekt mit rund 1,69 Millionen Euro. Dafür haben sich die Hochschule Niederrhein, die Universität Maastricht sowie deutsche und niederländische Unternehmen zusammengetan. Jetzt feierten die Beteiligten den Abschluss des Projekts, das von dem grenzübergreifenden Programm Interreg unterstützt wurde.

Die Hochschule übernahm in dieser Konstellation die Projektkoordination: Sie fungierte als Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und Wirtschaft, stellte den Förderantrag, verwaltete die Fördergelder und übernahm die Öffentlichkeitsarbeit. Von den 1,69 Millionen flossen 780 000 Euro an die Hochschule.

Als einer der größten Erfolge beziehungsweise Meilensteine der Zusammenarbeit gilt die Isolation bioaktiver Substanzen, die beispielsweise als natürliche, funktionelle Lebensmittelzusätze dienen. „Wir konnten den grünen Farbstoff aus Pflanzen selektieren und haben uns damit beschäftigt, wie er farbstabil gemacht werden kann“, sagt Projektmanagerin Andrea Finken. Als besonders geeignet erwiesen sich Extrakte aus Grünkohlputzresten, Gurkenschalen und Kohlrabiblättern.

Beteiligt an der Forschung und Entwicklung waren Masterstudierende und Forschende aus dem Fachbereich Oecotrophologie.

Weitere Produkten wie Mayonnaisen und Pasten sollen im nächsten Schritt marktreif gemacht werden. Und: „Es gibt schon Gespräche über Nachfolge-Projekte mit Universitäten und Unternehmen“, erklärt Finken. Red