Falschgeld statt Schwarzgeld: Duo suchte gierige Opfer
Zwei Strafen auf Bewährung und einmal Gefängnis erhielten drei Männer wegen versuchten Betrugs.
Krefeld. Zwei Haftstrafen auf Bewährung, einmal zwei Jahre und zwei Monate Haft: Das ist das Urteil gegen drei Männer, die gestern wegen versuchten Betrugs vor dem Amtsgericht standen. Zugute kam dem Trio, dass es weitgehend geständig war. Das Geschäft war am Ende nicht zustande gekommen. Während einer der Angeklagten als Fahrer kurzfristig in den Betrug eingebunden wurde, gelten St., der als „Herr Kapur“ auftrat, und der als Haupttäter angesehene S. („Herr Ramijwan“) als die Strippenzieher.
Ihre Masche ist als „Rip-Deal“ bekannt. Auf Immobilienplattformen haben sie Verkäufer gesucht, die bereit waren, einen nicht unerheblichen Teil der Kaufsumme in bar anzunehmen. Schwarzgeld. Statt des Schwarzgelds wollten die Angeklagten ihren Opfern jedoch Falschgeld andrehen.
„Herr Kapur“ suchte die Kontakte und fand in dem Krefelder Holger Göppert, der gerade ein Haus im Netz anbot, ein Opfer. Pech der Ganoven: Ausgerechnet der zufällig ausgewählte Göppert kannte die Betrugsmasche durch eine frühere Kooperation mit dem Landeskriminalamt in Rheinland-Pfalz. Göppert ließ sich auf ein Treffen mit den angeblichen Kaufinteressenten ein und verständigte parallel die Polizei. Die Ermittler stellten ihm einen eigenen Mann, Göpperts „Freund Tom“, zur Seite, Gebrauchtwagenhändler und Interessiert, 60 000 saubere Euro im Tausch gegen Schwarzgeld einzusetzen.
Beim Treff in Düsseldorf präsentierte das Duo einen gut gefüllten Geldkoffer, Scheine wurden geprüft und für echt befunden. Ein Taschenspielertrick, mutmaßte ein Ermittler gestern. Blüten wurden in der Jackettasche gegen echte Scheine getauscht. Die Übergabe des Geldkoffers in Krefeld scheiterte am nächsten Tag dennoch. Der Fahrer roch Lunte und floh, die Ermittler, die die Szene oberservierten, konnten die Täter wenig später stellen. Knapp 300 000 Euro (597 falsche 500-Euro-Noten) und 32 500 Euro in echten 500-Scheinen wurden sichergestellt. Die echten Scheine waren Verpackung für die Falschgeldbündel. Insgesamt, so der Staatsanwalt, hätten die Ganoven bei Gelingen einen Gewinn von 180 000 Euro gemacht. vlo