Anwohner sind gegen den Straßenstrich auf der Ritterstraße
Einschränkung der Prostitution geht Bürgern nicht weit genug. 25-jährige Frau wurde überfallen.
Krefeld. Ende Dezember läuft die Beobachtungsphase aus. Solange wollen Fraktionen, Ordnungsamt und Polizei Erfahrungen zum eingeschränkten Straßenstrich vor allem an der Neuen Ritterstraße sammeln. Auf Antrag der Stadt Krefeld hatte die Bezirksregierung Düsseldorf ab 1. Juli die Prostitution im Gebiet um Ritter-, Neue Ritterstraße und Dießemer Bruch in der Zeit von 6 bis 22 Uhr verboten. „Er muss komplett verschwinden“, sagt Anwohnerin Brigitte Uhlen.
Gemeinsam mit Nachbarn und Geschäftsleuten haben sie sich erneut an die Bezirksregierung gewendet. Noch immer beobachten sie Prostituierte, die trotz Sperrzeit hinter parkenden Lkw an der Güterstraße ihrem Gewerbe nachgehen. Auch der Schmutz in den umliegenden Straße bis hin zum Antoniusplatz habe sich nur geringfügig verringert.
Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst kontrollieren regelmäßig die besagten Straßen. „Bis auf minimale Unterschreitungen von fünf bis zehn Minuten haben wir keinen herausragenden Verstoß gegen die Sperrzeit feststellen können“, sagt Arcor Kniely von der Polizei-Pressestelle auf Nachfrage.
„Es kann doch nicht sein, dass mitten im Wohngebiet, in der Nähe eines Kindergartens und der K-Bahn-Haltestelle Straßenprostitution erlaubt ist“, sagt Uhlen. Das Argument, dass die Frauen ja erst ab 22.00 Uhr und somit dann, wenn Kinder und Jugendliche zu Hause sind, ihre Arbeit aufnehmen, lässt sie nicht gelten. „Ich selber traue mich schon nicht mehr, spätabends an der K-Bahn-Endhaltestelle auszusteigen.“
Doch auch für die anschaffenden Frauen selber wird das Klima rauer. Die Polizei kam in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember an der Neuen Ritterstraße einer 25-jährigen Prostituierten zu Hilfe. Die war zuvor laut Polizeiangaben von einem etwa 25-jährigen deutschen, blonden Freier mit Bart geschlagen und ihrer Handtasche beraubt worden. Bekleidet war er mit grüner Jacke und schwarzer Hose. Die Fahndung blieb erfolglos. Hinweise an die Polizei unter 634-0.