Keusch weitere fünf Jahre Chef der Seidenweberhaus GmbH
Stadttochter 2012 mit 2,9 Millionen Euro Verlust.
Krefeld. Überraschende Kontinuität an der Spitze der Seidenweberhaus GmbH: Paul Keusch bleibt für weitere fünf Jahre Chef der Stadttochter, die den König-Palast und das Seidenweberhaus vermarktet. Dies hat der Aufsichtsrat des Unternehmens in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Bis auf die SPD-Vertreter stimmten in dem Gremium alle für Keusch.
Der 48-jährige Österreicher hatte seinen Vertrag Mitte 2011 fristgerecht zum Ende dieses Jahres gekündigt. Zwischen ihm und der Politik gab es immer wieder Streit. Ihm wurde vorgeworfen, die beiden Hallen nicht optimal zu vermarkten.
Zum Eklat kam es im Juli 2011 im Finanzausschuss: Die Politiker wollten von Keusch wissen, wo die Stadttochter angesichts ihrer Verluste sparen könne. Der Geschäftsführer verweigerte eine Stellungnahme.
„Die Atmosphäre hat sich verändert“, sagte Keusch am Mittwoch. „Wir haben gearbeitet wie die Stiere. Und das wird von der Politik jetzt anerkannt. Als ich gefragt wurde, ob ich bleiben möchte, habe ich deshalb gerne zugesagt.“
Er sei mit der Arbeit von Keusch immer zufrieden gewesen, kommentierte Wolfgang Feld die Verlängerung des Vertrages. Der Chef des Aufsichtsrates der Seidenweberhaus GmbH sagte, sich bisher nicht aktiv um einen Nachfolger für Keusch bemüht zu haben. „Bei einer Absage hätten wir noch Zeit genug gehabt“, so Feld.
Nach Angaben des CDU-Politikers hat die Stadttochter 2012 einen Verlust von gut 2,9 Millionen Euro erwirtschaftet, 200.000 Euro mehr als geplant. Zwei Millionen davon entfallen auf die Pacht für den König-Palast. Damit werden Zins und Tilgung für den Bau der Arena bestritten. Hinzu kommen Verluste aus dem laufenden Geschäft: Rund 600.000 Euro beim Seidenweberhaus und 300.000 Euro beim König-Palast.
Bei der Suche nach einem neuen Namensgeber für die Eishalle kann Keusch noch keinen Vollzug melden. „Es ist schwieriger als gedacht,“ so der Geschäftsführer. Nach zehn Jahren wird die Brauerei König-Pilsener ihr Engagement Mitte 2014 beenden.
Den Abriss des Seidenweberhauses lehnt Keusch ab. „Das Haus ist sanierungsfähig.“ Von einer desolaten Bausubstanz könne überhaupt keine Rede sein.