KFC Uerdingen KFC-Boss Ponomarev: „Ich habe Fehler gemacht"
Krefeld · Etwa 400 Anhänger des KFC Uerdingen kommen zu einem Fantreffen ihres Vereins in Fischeln. Für den Investor gibt es viel Applaus.
Rund 400 Anhänger des KFC Uerdingen sind am Freitagabend der Einladung des Vereins zu einem Fantreffen in der Gaststätte Gietz in Fischeln gefolgt. Vorstandsvorsitzender und Investor Michail Ponomarev, der mit viel Applaus von den Anwesenden empfangen wurde, und die Geschäftsführer Nikolas Weinhart und Frank Strüver sowie die Verwaltungsratsmitglieder Andreas Galland und Mustafa Ertürk stellten sich den Fragen der Vereinsanhänger.
Für den Investor war es
ein schlechtes Jahr
Zu Beginn der Veranstaltung referierte Ponomarev jedoch mehr als 90 Minuten über die aktuelle Spielzeit und die aus seiner Sicht gemachten Fehler. „Für mich als Investor war das ein schlechtes Jahr“, teilte Ponomarev mit. Der Verein hingegen hätte durchaus Erfolge vorzuweisen, sei beispielsweise aktuell bester Drittliga-Aufsteiger und hätte durch einen Sieg im Niederrheinpokal die erste Runde im DFB-Pokal vor Augen.
„Ich weiß aber auch, dass wir Fehler gemacht, dass ich Fehler gemacht habe.“ Es sei ein großes Problem gewesen, eine Mannschaft zusammenzustellen, ohne zu wissen, in welcher Liga das Team in der kommenden Saison spielen werde. „Dieses Jahr wird das einfacher, wir wissen, dass wir in der 3. Liga spielen werden“, so Ponomarev. Auch Einsprüche aus Mannheim seien nicht zu erwarten.
Zu den Trainerwechseln, insgesamt vier Übungsleiter standen diese Saison bereits an der Seitenlinie beim KFC, merkte Ponomarev an: „Wir haben in dieser Saison nicht ein Spiel gemacht, in dem wir dominant waren, in dem wir richtig überlegen waren. In der Hinrunde haben wir viele Punkte nur mit viel Glück geholt.“
Knackpunkte seinen die Niederlagen in Unterhaching und nach der Winterpause gegen Würzburg gewesen. „Danach konnten wir den Aufstieg abhaken.“ Ausschlagend für die schlechte Leistung sei aber unter anderem auch die Tatsache, dass die Trainingsmöglichkeiten für seine Mannschaft „katastrophal“ seien. „Wir können keine zwei Einheiten an einem Tag im Stadion abhalten. Das geht so nicht mehr.“
In der übernächsten Saison
wieder in der Grotenburg
Nach dem Report über die sportliche Entwicklung in den vergangenen anderthalb Jahren gab Ponomarev auch Auskunft zu Themen wie der kurzzeitigen Nutzung seines Twitter Accounts. „Der Verein muss viele Angriffe erleiden, ich wollte etwas dagegen setzen. Es ist aber die falsche Plattform, das habe ich gelernt“, gab der KFC-Boss zu Protokoll. Generell fühle er, dass dem KFC Uerdingen nicht die Wertschätzung gegenüber gebracht werde, die dieser Verein seiner Ansicht nach verdiene. „Es gibt auch Menschen aus Krefeld, die dem Verein nicht gut tun.“
Die Frage, wann der Verein wieder in der Grotenburg spielen könne, beantwortete Ponomarev deutlich: „Wir spielen in der übernächsten Saison wieder in der Grotenburg. Wir können nicht noch ein Jahr in einem anderen Stadion spielen.“
Weitere Angaben zum Umbau waren trotz mehrfacher Nachfrage vom Podium nicht zu bekommen. Aufsichtratsmitglied Mustafa Ertürk: „Wir befinden uns in guten Gesprächen mit der Stadt. Stand jetzt kann ich sagen, die Ausschreibungen für den ersten Ausbau laufen noch.“
Zum Thema Gerichtsverfahren mit ehemaligen Angestellten befand Geschäftsführer Frank Strüver: „Früher war ich alle zwei bis drei Wochen vor Gericht mit ehemaligen Angestellten, das sind noch die Altfälle aus Lakis‘ Zeiten gewesen. Als Herr Ponomarev kam, wollten viele von ihm das Geld holen, das ihnen schon lange zustand.“ Dass Beschäftigungsverhältnisse auch vor dem Arbeitsgericht enden würden, sei in den heutigen Zeiten „nicht unnormal“.
Mit Johannes Dörfler wird sich der Verein übrigens nicht vor Gericht wiedersehen. Der Stürmer verlässt den KFC am Ende der Saison, teilte Ponomarev mit.