Regionalliga KFC: Beeindruckter Lewejohann mahnt
Krefeld · Die Uerdinger gewannen nach einem späten Rückschlag mit 2:1 in Rödinghausen – der Cheftrainer will trotz der Freude ruhig bleiben.
Kurz nach seinem Siegtreffer zum 2:1 beim SV Rödinghausen hob Jeff-Dennis Fehr, Angreifer des KFC Uerdingen, ab. Ein Rückwärtssalto wie aus dem Lehrbuch. „Beim Jubel war ich mir nicht sicher, ob die Olympischen Spiele noch laufen, aber die Goldmedaille hätte er sich verdient“, kommentierte KFC-Cheftrainer René Lewejohann die Szene grinsend. Für Fehr war es nach seinem verschossenen Elfmeter auf Schalke der erste Saisontreffer. Der KFC Uerdingen ist nach diesem vierten Spieltag und dem 2:1-Auswärtssieg bei favorisierten Ostwestfalen endgültig in der Regionalliga angekommen und hat den eigenen Trainer beeindruckt.
Es lief die 82. Spielminute zwischen dem SV Rödinghausen und dem KFC Uerdingen, als die Gastgeber per Kopfballbogenlampe ausglichen. Wirklich angedeutet hatte sich dieser Treffer nicht, Potenzial für ein gänzlich gedrehtes Ergebnis bot sich dennoch: „Rödinghausen hat in der Vergangenheit schon andere Gegner nach Rückstand geschlagen. Da läuft man dann Gefahr, dass das richtig nach hinten losgeht, vor allem hat diese Mannschaft das so noch nicht erlebt“, weiß Lewejohann. Doch die Uerdinger fielen nicht auseinander, verteidigten nicht etwa den einen Punkt, sondern spielten wieder frech nach vorne – und belohnten sich. Jeff-Dennis Fehr erzielte in der 88. Minute die erneute Führung und den Siegtreffer und beeindruckt gemeinsam mit seinen Teamkollegen den eigenen Trainer: „Ich war überrascht, dass sie schon so weit sind“, gestand Lewejohann und war im selben Atemzug schon wieder nicht mehr so überrascht: „Wir haben keine Angst vor dieser Liga. Wir genießen jedes Spiel und gehen jede Einheit mit Demut an.“
„Wir müssen ruhig bleiben,
aber genießen den Moment“
Ein goldenes Händchen bewies der Uerdinger Trainer in Rödinghausen beim Treffer zum 2:1. Sowohl Vorlagengeber Adam Tolba als auch Torschütze Fehr wurden zuvor eingewechselt. Ein großes Lob dafür nahm Lewejohann nur ungern an, verwies lieber auf den Zusammenhalt in der Mannschaft und auf seinen Trainerkollegen Askin Polat: „Wir sind nur gemeinsam stark. Vom Busfahrer bis zum Zeugwart sind alle beteiligt. Ein Riesenlob geht auch an Askin Polat, der jeden Gegner bis ins kleinste Detail analysiert.“ Taktisch fiel in Rödinghausen vor allem die Restverteidigung der Uerdinger auf. Oftmals wurden Rödinghausener Gegenangriffe im Keim erstickt, überspielten die Gastgeber das Pressing dann doch einmal, standen die Uerdinger schnell im eins gegen eins in der letzten Linie. Risikoreich, doch zumeist belohnte sich die Lewejohann-Elf mit diesem Ansatz, in den anderen Fällen waren die Innenverteidiger Tim Stappmann und Joyce Tshitoku zur Stelle. Nach einem ausbaufähigen ersten Spiel gegen Lotte, einer Leistungssteigerung auf Schalke und dem hochverdienten ersten Sieg über Gütersloh sind die Uerdinger am Wochenende in Rödinghausen den nächsten Entwicklungsschritt gegangen und haben trotz eines späten Rückschlags nicht unverdient gewonnen.
Nach vier Spieltagen haben die Uerdinger nun sechs Punkte auf dem Konto und befinden sich damit auf dem achten Tabellenplatz. Auf den letzten Ergebnissen ausruhen werde sich beim KFC aber niemand, versprach Lewejohann: „Wir müssen ruhig bleiben, genießen aber den Moment. Dennoch mahne ich zur Ruhe und Geduld.“ Am kommenden Samstag treffen die Uerdinger ab 14 Uhr auf Türkspor Dortmund, die aktuell auf dem 16. Tabellenplatz stehen und mit erst zwei Punkten eher mäßig in die Saison gestartet sind.