Kindergartenplätze in Krefeld Kita: Kinder künftig online anmelden

Krefeld arbeitet derzeit an einem Verfahren zur Online-Anmeldung für einen Kitaplatz. Nachbarstädte betonen vor allem die Vorteile.

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Krefeld. In einigen Nachbarstädten wie Düsseldorf oder Mönchengladbach wird es bereits praktiziert, in Krefeld wird es bald kommen: das Online-Anmeldeverfahren für einen Kindergartenplatz. „Wir sind optimistisch, dass es noch in diesem Jahr an den Start gehen kann“, bestätigt Stadtsprecherin Angelika Peters auf Anfrage der WZ.

Nach den gesetzlichen Vorgaben müssen Eltern mit mindestens sechs Monaten Vorlauf Bedarf, Art und Umfang der gewünschten Betreuung für das kommende Betreuungsjahr anmelden — in Krefeld derzeit noch in den Kindertageseinrichtungen. Für die Vergabe der Plätze für städtische Einrichtungen ist die Fachabteilung zuständig. „Die Träger in Krefeld haben sich auf ein stufenweises Zusageverfahren verständigt“, sagt Peters. Demnach melden Eltern ihre Kinder mehrfach in Einrichtungen an, „was zu einer Doppel- und Dreifachbelegung und somit zu einer Verzerrung des Bedarfs führt“.

Um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln, verschicken die Träger am letzten Werktag im Januar eines Jahres die schriftlichen Zusagen an die Eltern, mit der Aufforderung, die angebotenen Betreuungsplätze anzunehmen oder abzusagen. Aktuell seien bei den städtischen Kitas noch 62 Kinder unter drei und 57 Kinder über drei Jahren ohne einen Kindergartenplatz, zählt Peters auf. „Demgegenüber stehen allerdings noch 20 freie Plätze in der Tagespflege, zehn freie U 3-Plätze und 50 frei Ü 3-Plätze in städtischen Kitas.“ Am angespanntesten sei die Situation in Mitte, Süd und West.

Die geplante Online-Anmeldung könnte das bestehende Verfahren künftig deutlich vereinfachen. „Wenn es implementiert ist, wird klar ersichtlich, wie viele Eltern ihre Kinder wo stadtweit angemeldet haben“, sagt Angelika Peters. Das bestätigen auch Erfahrungsberichte aus Mönchengladbach und Neuss. Zu den Vorteilen des sogenannten Kita-Navigators zähle, dass „Eltern sich alle Kitas im Stadtgebiet und den Betreuungsumfang bequem zuhause vom Computer aus ansehen und ihre Kinder anmelden können“, sagt etwa Tobias Spange, Stadtsprecher in Neuss. Auch die Stadt profitiere von dem System, dass es in Mönchengladbach seit zwei Jahren gibt: „Doppelanmeldungen werden so vermieden“, betont Gladbachs Stadtsprecher Dirk Rütten.

Fest stehe aber auch: „Der Kita-Navigator ersetzt nicht das persönliche Gespräch, es lohnt sich immer, einen Blick in die Kita zu werfen, für die man sein Kind anmeldet“, sagt Rütten. Das Familienbüro in Gladbach helfe Eltern, die Schwierigkeiten bei der Online-Anmeldung oder zuhause keinen Zugang zum Internet haben.

Wann genau das Online-Anmeldeverfahren in Krefeld an den Start gehen soll, darauf will sich Stadtsprecherin Angelika Peters derzeit nicht konkret festlegen: „Da vorher noch einige EDV-technische Abstimmungen erfolgen müssen, können wir noch nichts Genaueres sagen.“