Kooperation: Hochschule forscht nach neuen Energien

Ein neues Institut soll sich mit der Versorgung der Zukunft beschäftigen. Die SWK stellen eine Million Euro bereit.

Krefeld. Passgenau zum Atomausstiegs-Beschluss des Kabinetts am Montag unterzeichnen die Verantwortlichen von Hochschule Niederrhein und Städtische Werke Krefeld (SWK) die Kooperationsvereinbarung für ein neues Institut an der Reinartzstraße. Es soll sich mit Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft beschäftigen, mit der Entwicklung flexibler, intelligenter und effizienter Energieversorgungskonzepte und Praxisnähe in Lehre und Forschung bieten.

Das neue Zentrum geht mit dem Beginn des neuen Jahres an den Start und wird den Namen „SWK-Energiezentrum E2 — Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein“ tragen. „Es ist das erste Mal, dass wir eine Kooperation mit der regionalen Wirtschaft in dieser Größe beschließen“, betont Professor Hans-Hennig von Grünberg, der Präsident der Lehranstalt. „Dass wir die SWK mit in den Titel genommen haben, zeigt den engen Schulterschluss mit der Wirtschaft, den wir ernst nehmen und praktizieren.“

Die SWK schießen für das neue Institut fünf Jahre lang je 200 000 Euro zu. Mit diesem Geld werden wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert. Forschungsprojekte sollen ganz konkrete Probleme aus der Praxis der SWK oder anderen öffentlichen Auftraggebern sein. Dazu könnten alternative Verfahren der Energieumwandlung oder die Optimierung energieintensiver Produktionen gehören. „Wir sind schon jetzt auf die Ergebnisse gespannt“, betont SWK-Vorstand Carsten Liedtke. Welche Projekte das letztendlich sein werden, entscheidet ein Beirat aus je drei Vertretern der Partner.

Das neue Institut arbeitet interdisziplinär und setzt sich aus den Bachelorstudiengängen Energie- und Verfahrenstechnik, Energie- und Umwelttechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen zusammen. Bis zum Ende des Jahres wird das Zentrum acht zuständige Professoren haben, zwei weitere kommen im ersten Halbjahr 2012 hinzu. Leiterin des Zentrums ist Professor Ingela Tietze.

Neben den jährlichen Fördergeldern bieten die SWK Studenten die Möglichkeit, ihre Bachelor- und Masterarbeiten innerhalb des Unternehmens durchzuführen, gewähren Stipendien und möchten dem dringend benötigten Ingenieur-Nachwuchs eine berufliche Orientierung für die Zukunft geben. Liedtke: „Wir möchten nicht nur Kilowattstunden liefern, sondern auch Lösungen bieten. Die SWK wollen Energiekonzepte für morgen vor Ort stricken, die effizient, ökologisch und bezahlbar sind. Das passt wunderbar in diese Zeit.“