Krefeld: 119 Geschäfte machen ab 13. Mai mit Alpina-Bahn wird Hauptattraktion der Sprödental-Kirmes im Mai
Krefeld · Die Schausteller in Krefeld sind froh, nach der Corona-Pause endlich wieder arbeiten zu können.
Sie ragt an der höchsten Stelle bis zu 35 Meter in den Himmel. Auf ihren Gleisen rasen die Züge mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde in den Abgrund. Bei der Abfahrt werden die Waggons mit dem 3,5-fachen der Erdanziehung beschleunigt. Knapp 90 Sekunden braucht der Zug vom Startbahnhof bis ins Ziel über die 1,1 Kilometer lange Strecke. Ihre Besitzer, die Schausteller-Familie Bruch aus Düsseldorf, nennen sie liebevoll den „Dinosaurier“ in der Branche. Denn die Alpina-Bahn gilt als längste, transportable Achterbahn ohne Looping der Welt. Auf der Sprödental-Kirmes macht sie vom 13. bis 22. Mai Halt und wird in den neun Tagen die Hauptattraktion sein – und das nicht zum ersten Mal.
Ein Nervenkitzel, ein Kick für einen kurzen Moment und möglichst für die ganze Familie. So stellen die Veranstalter sich den Stahlgiganten vor, wenn er mal aufgebaut ist. Selbst das Riesenrad muss dafür ein paar Meter zur Seite weichen. Die Alpina-Bahn wird in zentraler Lage stehen. 46 Lastwagen waren nötig, um das Fahrgeschäft von Frankfurt nach Krefeld zu bringen. Oscar Bruch, Sprössling in der fünften Generation der Schausteller-Dynastie aus Düsseldorf, bezifferte allein die Transportkosten durch die gestiegenen Energiepreise auf 75 000 Euro. Seit Jahr und Tag ist er mit seinen Attraktionen und Bewirtungen auch auf der Rheinkirmes in Düsseldorf zu Gast, 2018 zeichnete ihn Düsseldorfs Ex-OB Thomas Geisel als „Schausteller des Jahres“ aus. Bruch sagte bei der Vorstellung am Dienstag im Rathaus: „Wir sind froh, dass wir sie noch im Besitz haben.“
Die vergangenen zwei Corona-Jahre seien sehr hart für die Branche der Schausteller gewesen. Es gab im Grunde ein Berufsverbot, weil Volksfeste und Jahrmärkte nicht stattfinden durften. Mitarbeiter wechselten den Job, um wieder berufstätig sein zu können, berichtet auch Albert Ritter, Vorsitzender des Deutschen Schaustellerbundes. Dazu habe es noch steigende Energiekosten und neue Vorgaben durch die EU gegeben. „Wir sind wirklich froh, dass wir wieder loslegen können. Es kann wieder funkeln und leuchten im Sinne der Kinder.“ Los geht es am Freitag, 13. Mai, um 15 Uhr mit der Kirmes auf dem Sprödentalplatz. Am Abend ab circa 22 Uhr wird es dann wieder das beliebte Höhenfeuerwerk geben wie auch am Freitag, am 20. Mai, gegen Mitternacht.
Am Donnerstag, 19. Mai, ist wieder Familientag auf der Kirmes
Zwölf Großfahrgeschäfte konnten für dieses Jahr nach den Corona-Verboten gewonnen werden. Keine einfache Aufgabe, wenn man den Worten von Organisator Detlef Könkes lauscht: So manches Unternehmen sei in den vergangenen zwei Jahren vom Markt verschwunden. Zudem werden auch zwölf Fahrgeschäfte speziell für Kinder angeboten. Dazu kommen zahlreiche gastronomische Betriebe, 37 Verkaufsläden, Schießbuden und Ausspielungsgeschäfte. Insgesamt werden 119 Angebote auf dem Sprödentalplatz zu erleben sein. „Unser Ziel ist eine Familienkirmes“, sagt Elisabeth Abbing von der Stadt. Auch sie spürte mehr Zurückhaltung und einen kleineren Bewerbermarkt bei der Auswahl: „Es war alles nicht ganz so einfach dieses Jahr.“ Bei Sicherheit und Sanitäranlagen könnten sich Besucher aber auf das Niveau wie vor der Pandemie-Pause verlassen.
Geld sparen können die Gäste am Fähnchentag am Montag, 16. Mai. Wer beim Kauf einer Fahrkarte seine Fahne abgibt, erhält eine freie Fahrt dazu am gesamten Tag. Diese Fähnchen kann man ab dem 9. Mai kostenlos im Rathaus, im Stadthaus und im Mediencenter Krefeld mitnehmen. Familien sparen dagegen am Donnerstag, 19. Mai. Angebote werden über den Tag verteilt an den Geschäften angeschlagen. Die Geschichte der Sprödental-Kirmes reicht mittlerweile 95 Jahre zurück. Ganze Generationen von Besuchern von jung bis alt sind schon die Budengassen abgelaufen. Nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Herbst, ist der Jahrmarkt geöffnet. Vom 30. September bis zum 9. Oktober soll es die zweite Ausgabe nach den Corona-Verboten geben.