Zoo Krefeld Amtlicher Lageplan für den Affenpark auf dem Weg
Krefeld · Die Vermessungsarbeiten für den Affen-Park sind inzwischen fast abgeschlossen. Die Stadt vermisst den Krefelder Zoo.
Ein amtlicher Lageplan zum Bauantrag für den Affen-Park ist das Ziel eines Vermessungsteams, dass derzeit auf dem Gelände des Krefelder Zoos arbeitet. Mit Tachymeter auf den dreibeinigen Stativen und den orangefarbenen Jacken am Leib fallen sie auf. Die Abteilung Vermessungen des Fachbereichs Vermessung, Kataster und Liegenschaften wurde damit beauftragt, den amtlichen Lageplan vorzubereiten. Zwei volle Außendiensttage haben Birthe Jahnz, Walter Adomat und der Auszubildende Robin Halemba auf dem Gelände gearbeitet, jetzt geht es im Büro weiter.
„Die Vermessungen im Rahmen eines Bauantrags sind hoheitliche Aufgaben und dürfen laut gesetzlicher Vorgaben nur von Katasterbehörden oder öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren durchgeführt werden“, erklärt Abteilungsleiter Marvin Byrasch. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Mal diese Aufgaben für den Zoo erledigen. Nicht mehr viele Kommunen können das aus eigenen Reihen leisten.“
Zur Bauantragsvorbereitung erfassen die Vermesser die Geländeoberfläche mit den topografischen Merkmalen. Höhen und Tiefen werden festgestellt und zum Beispiel Bäume aufgenommen, die unter die Baumschutzordnung fallen. „Für uns ist es immer wieder toll, im Zoo zu arbeiten, denn wir genießen die besondere Atmosphäre. Dennoch ist es auch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe“, erzählt Byrasch weiter, „denn aufgrund der örtlichen Gegebenheiten können wir nicht jede Messtechnik bedingungslos einsetzen.
Für eine einwandfreie GPS-Messung werden einige Messaufstellungen benötigt, da der große Bestand an hohen Bäumen die Satellitensignale beeinflusst.“ Sind die Daten erfasst, erstellen die Vermesser die Lagepläne in enger Absprache mit den Architekten am Computer. Der Affen-Park entsteht so zum ersten Mal maßstabsgetreu und auf baurechtlicher Grundlage in einem Plan.
Nach dem genehmigten Bauantrag und vor Baubeginn werden dann die Vermesser wieder vor Ort sein, um das geplante Gebäude in die Örtlichkeit abzustecken. Mit Abschluss des Baus erfolgt ein weiterer Besuch, um das fertiggestellte Gebäude für die Übernahme in das Liegenschaftskataster aufzunehmen. „Wir sind quasi im gesamten Prozess dabei“, führt der Vermessungsingenieur aus.
In enger Absprache mit der Zooleitung werden Vermessungstermine vereinbart. Für die Auszubildenden im Fachbereich sind diese Messtage immer ein Highlight. „Wir teilen sie mit Absicht hier ein“, sagt Byrasch und schmunzelt. Er selbst war vor vielen Jahren als Teil seiner Ausbildung ebenfalls für Vermessungsarbeiten im Zoo.
Zuletzt wurden beispielsweise die neue Stallung auf der Afrikawiese, die Nashornund die Pelikananlage erfasst. „Natürlich folgen wir auch hier klassischen Vermessungsabläufen, aber das Zuhause von Tieren zu vermessen, gehört nicht zum Tagesgeschehen“, schildert Byrasch. „Wir stimmen uns eng mit den Tierpflegern ab, müssen berücksichtigen, wann Fütterungen eingehalten werden und haben im Blick, wie lange die Tiere vom Gelände weggehalten werden können.“
Denn solange die Vermesser arbeiten, sind die Tiere in ihren Stallungen. Die Arbeiten finden von außen statt. „Und so ganz nebenbei sind wir auf einmal Teil des Zooalltags“, beschreibt der Abteilungsleiter. Die Vermessungsarbeiten vor Ort sind für dieses Jahr erst einmal abgeschlossen. Die notwendigen Unterlagen werden vom Fachbereich Vermessung nun vorbereitet.
Mit Übergabe der Unterlagen an den Zoo kann der Bauantrag für den ersten Bauabschnitt des Affen-Parks mit einem neuen Warmhaus für Gorillas und Schimpansen und mit zwei Außenanlagen bei der Baubehörde eingereicht werden.
Parallel starten die Arbeiten zur Erweiterung des Gorilla-Gartens auf der Fläche des ehemaligen Affenhauses. Den Gorillas um Silberrücken Kidogo wird damit ein größerer, reich strukturierter Außenbereich zur Verfügung gestellt. Der Baustart für das Vorhaben ist auf Anfang November terminiert.