Asylsuchende Krefeld bekommt einen Flüchtlingskoordinator

Der Verwaltungsausschuss beschließt gegen die Stimmen der CDU die personelle Verstärkung des Fachbereichs.

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Krefeld. „Wir brauchen mehr Personal für die Flüchtlingsunterbringung und -betreuung.“ Das ist einhellige Meinung im Ausschuss für Verwaltung. Vergabe, Ordnung und Sicherheit. Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht bekannt, dass die Bezirksregierung Krefeld um die Unterbringung von weiteren 300 Asylsuchenden für mindestens sechs Monate gebeten hatte.

Dem Ausschuss liegen zwei Anträge vor, einer der CDU und ein gemeinsamer von SPD, Grünen, Linken, Piraten und Partei vor. Letzterer zielt klar auf die Einrichtung einer Stelle, „die unverzüglich für die personelle Verstärkung des zuständigen Fachbereichs Soziales“ eingerichtet werden müsse. Die CDU hingegen lehnt die Stelle eines „Koordinators“ vehement ab, da dies zu Kompetenzverschiebungen in einem bisher sehr gut funktionierenden Netzwerk führen würde.

CDU-Sprecher Walter Fasbender: „Was wir jetzt brauchen, ist Hilfe vor Ort.“ Seine Parteifreundin Britta Oellers: „Gefragt sind Indianer, keine Häuptlinge.“ Auch Karin Meincke ist dieser Meinung: „Man soll die Verantwortung in einer Hand lassen.“

Dagegen verweist Thorsten Hansen von den Grünen auf dringenden Nachholbedarf in der breiten Unterrichtung der Öffentlichkeit, die von dieser neuen Stelle aus betrieben werden könnte.“ Solche Arbeit kann der Fachbereich Soziales nicht leisten Es wäre eine Entlastung für Wolfram Gottschalk, dessen aufopferungsvolle Arbeit wir schätzen und würdigen.“ Hansens Kollegin Barbara Behr warnt davor, dass die „positive Stimmung in der Bevölkerung mit dem Anwachsen der Zahlen kippen könne.“

Stadtdirektorin Beate Zielke rechnet vor, dass in den vergangenen Monaten bereits 70 neue Betreuungsstellen besetzt wurden und kündigt weitere 30 für die nahe Zukunft an. Sie attackiert die Landes- und Bezirksregierung, bei denen bei der Zuteilung der Flüchtlinge ein „Kommunikationschaos“ herrsche, während in der Krefelder Verwaltung das Problem „professionell reflektiert“ werde.

Zum Beispiel habe die Stadt eine Internetseite eingerichtet, auf der alle städtischen Ansprechpartner aufgelistet seien. Unter der Rufnummer 86 44 44 werde demnächst eine Telefon-Hotline freigeschaltet.

Eine Mehrheit stimmt schließlich für die Einrichtung der Koordinierungsstelle. Der Antrag der CDU, der sich unscharf „bedarfsgerecht“ für mehr Personal ausspricht, wurde schließlich einstimmig angenommen.