Petition Mehr als 8700 Bürger unterstützen Petition für das Stadtwaldhaus

Krefeld · Während der notwendigen Sanierung soll das Lokal geöffnet bleiben. Das fordern nicht nur Mitarbeiter des Hauses – und übergeben im Rathaus eine Unterschriftenliste an Oberbürgermeister Frank Meyer.

Eine Liste mit 8715 Unterstützern für ein Offenhalten des Stadtwaldhauses in der Sanierungsphase ist im Rathaus von Mitarbeitern an den Oberbürgermeister übergeben worden. Im Bild Anastasios Aidonopoulos, Paul Claeßen, OB Frank Meyer und Petra Nägel (v.l.). Nach dem Fototermin gab es noch ein längeres Gespräch hinter verschlossenen Türen. „Er hat sich viel Zeit für uns genommen“, sagte Claeßen im Anschluss.

Foto: Andreas Bischof

Mehr als 8700 Menschen – davon knapp 6500 aus Krefeld – haben sich der Online-Petition unter dem Titel „Stadtwaldhaus muss während einer Sanierung geöffnet bleiben“ angeschlossen. Im April war die Aktion von Mitarbeitern der beliebten Gaststätte gestartet worden. Am Mittwoch haben drei der fünf Initiatoren im Rathaus die Unterschriften an Oberbürgermeister Frank Meyer überreicht.

Der OB hatte im Mai in einem Offenen Brief an die Krefelder Bürger erklärt: „Wie die meisten von Ihnen wünsche ich mir, dass unser Stadtwaldhaus während der Sanierung geöffnet bleibt – und dafür werde ich mich auch einsetzen.“ Bei der Entgegennahme der Unterschriften stellte er drei mögliche Szenarien vor: Die beste Variante sei es, während der notwendigen Sanierung das Haus offen zu halten. Dann dauerten die Arbeiten aber länger und würden teurer. Weniger schön sei eine eingeschränkte Öffnung, etwa nur für den Biergarten. Auch hier komme es aber zu höheren Kosten und einer längeren Bauzeit. Die aus seiner Sicht schlechteste Variante sei eine komplette Schließung in der Bauphase – „das wird nicht der Vorschlag der Verwaltung sein“.

Generalplaner will Anfang 2020 sein Gutachten vorlegen

Meyer hob die wichtige Rolle des Stadtwaldhauses als Veranstaltungsort für die Stadtgesellschaft hervor. Er sagte aber auch, dass man womöglich abwägen müssen: „Bauen wir eine weitere Kita oder geben wir das Geld fürs Stadtwaldhaus aus?“

Ein Generalplaner hat mittlerweile seine Arbeit aufgenommen. Er will im ersten Quartal 2020 sein Gutachten mit Kostenkalkulation vorlegen. Es stehen umfassende Arbeiten an, so die Erneuerung der Grundleitungen, der Austausch der Fenster, die Überarbeitung der Fassade und des Dachs sowie die Teilerneuerung der Außenanlagen. Dies alles muss unter Beachtung des Denkmalschutzes geschehen.

Die Mitarbeiter (25 Festangestellte und mehr als 100 Teilzeitkräfte) fordern: Das Stadtwaldhaus muss während der Sanierung geöffnet bleiben. Denn sie halten eine Schließung für „unverantwortlich“.

„Könnte der Zeitplan überhaupt eingehalten werden?“, fragen die Mitarbeiter, die nach eigenem Bekunden mit und nicht gegen die Stadt arbeiten möchten. Sie wollen auch wissen, was passiert, wenn Helmut Lang, seit 28 Jahren Pächter, am 31. Oktober 2020 das Haus verlasse, aber noch kein Gewerk beginnen könne. „Dann haben viele Vereine und Veranstalter völlig unnötig ihre Veranstaltungen abgesagt oder verschoben?!“ Eventuell auftretende Baustopps könne man mit Pächter besser kompensieren. Finanziell könne es nicht günstiger sein, mit Pächter zu sanieren. 2017 hatte ein Gutachter erklärt, eine Sanierung im laufenden Betrieb werde teurer und dauere länger.

Die Kündigung aller Mitarbeiter bei einer Komplettschließung, langer Leerstand, ausbleibende Pachteinnahmen und die Ungewissheit, ob das Haus später wieder erfolgreich betrieben werden könnte – dies sind Argumente, die für ein Offenhalten aufgeführt werden: „Ohne Zweifel ist Helmut Lang für den großen Erfolg des Stadtwaldhauses verantwortlich und nur er kennt das Haus mit all seinen Tücken.“