Demonstration in Hüls Bunt und fröhlich gegen Rechtsextremismus
Krefeld · Zur Demonstration gegen rechts in Hüls kommen nach Polizeiangaben rund 2500 Menschen.
„Ich bin geflasht, wenn ich auf den Hülser Markt sehe. Auf so viele haben wir zwar gehofft, aber nicht damit gerechnet. Das ist ganz klasse“, begrüßte Frauke Kawohl die Teilnehmenden der Demo gegen Rechts in Hüls. Gemeinsam mit Beata Lemmen hat sie die Demonstration auf die Beine gestellt, um ein Zeichen zu setzen.
Mit Plakaten und Fahnen trafen sich laut Polizei 2500 Hülserinnen und Hülser auf dem Marktplatz, um von dort aus durch den Ort zu ziehen. Auch die jüngsten Hülser waren mit dabei. So stellte das Plakat eines kleinen Jungen klar: „Ich bin erst vier und auch schon hier.“
Kawohl und Lemmen sei es besonders wichtig gewesen, auch in Hüls, vor der eigenen Haustür, eine Demo zu organisieren. „Gerade im Dorf, wo jeder jeden kennt, ist es wichtig, dass man zeigt, dass die Gesamtheit hinter einem steht und man sich nicht alleine fühlt“, erklärte Kawohl. „Wir sind gegen jegliche Form von Rechtsextremismus“, betonte Beata Lemmen, „Das hat uns bewegt, die Demonstration hier zu veranstalten. Es ist ganz wichtig, jetzt nicht nachzulassen, sondern andere zu motivieren, weiter zu machen. Die Demos haben schon etwas bewegt und das sollen sie auch weiterhin.“
Für Respekt, für Gemeinwohl,
für ein Miteinander
Mit ihrem Einsatz und ihrem Tatendrang motivierten die beiden Frauen ihr Umfeld und so hielt Bezirksvorsteher Thorsten Hansen fest: „Ich finde es total toll, dass die Beiden das alles organisiert haben. Ich habe höchsten Respekt für die Leistung, die die Beiden da erbracht haben. Es zeigt sich an der Bereitschaft der Vereine, Unternehmen und Parteien, wie stark die Unterstützung aus der Hülser Bürgerschaft für die Organisation und Teilnahme an der Demonstration ist.“
„Ich bin hier vom hiesigen Puppentheater und habe mir gedacht, ich möchte am liebsten bunt und fröhlich für die Werte, für die ich stehe, werben. Dementsprechend habe ich das genutzt, was ich zur Verfügung hatte“, erklärte Stella Jabben vom Theater Blaues Haus. Mit einem großen Hut, auf dem zwei Puppen saßen und einem ausfallenden grünen Rock, an dem Schilder hingen, drückte sie aus, für was genau sie sich einsetzen möchte: Für Respekt, für Gemeinwohl, für ein Miteinander. „Es ist wichtig, dass wir alle gemeinsam in Bewegung und auch wachsam bleiben. Wir müssen versuchen, miteinander Lösungen zu finden, anstatt gegeneinander zu arbeiten“, hielt Jabben fest.
Der Zusammenhalt und das gemeinsame Suchen nach Lösungen gehören laut Ordner Ulli fest zu Hüls dazu. „Das ist die Mentalität hier im Dorf“, erklärte er. „Man sagt sich hier nicht nur Guten Tag, wenn man sich über den Weg läuft. Sondern man hisst nun auch Fahne und zeigt, wir gehören alle zusammen.“ Seine Kollegin Christine ergänzte: „Es ist wichtig, dass man ein Zeichen setzt und sagt: Wir sind auch da.“
Mit der Demo allein solle es laut den Organisatorinnen Frauke Kawohl und Beata Lemmen nicht getan sein. „Vielleicht können wir andere dazu motivieren, ebenfalls weiter zu demonstrieren“, hoffte Lemmen, und Kawohl erzählte: „Wir wollen zusätzlich Spenden sammeln, um weiter Projekte zu unterstützen, damit es hier heute nicht bei Worten bleibt, sondern damit die Demo etwas nach sich zieht.“