Zum Muttertag Caritas in Krefeld kritisiert Altenheim-Öffnung - Was Besucher beachten sollten

Krefeld · Aus ganz NRW hagelt es Kritik für die Entscheidung, Seniorenheime zum Muttertag zu öffnen. Auch die Caritas in Krefeld ist nicht begeistert. Welche Maßnahmen nun greifen und was Besucher wissen sollten - ein Überblick.

Symbolbild

Foto: dpa/Tom Weller

Dass die Seniorenheime in NRW schon zum Muttertag wieder für Besucher öffnen sollen, stößt auch in Krefeld auf Kritik. „So sehr wir uns für unsere Bewohnerinnen und Bewohner wünschen, dass sie ihre Angehörigen wieder treffen können, so müssen wir doch weiterhin die Schutzmaßnahmen sicherstellen und können im Sinne der uns anvertrauten Menschen kein Risiko eingehen. Die Besuche jetzt bereits am Sonntag geregelt zu ermöglichen, das verlangt von den Einrichtungen sehr viel Organisation in kurzer Zeit und führt zu weiterer Zusatzarbeit in diesen sowieso stark belasteten Bereichen“, erklärt Caritasheime-Geschäftsführer Delk Bagusat gegenüber unserer Redaktion. Er kritisiere vor allem die Informationspolitik des NRW-Gesundheitsministeriums. Bis Donnerstagmittag hätte es keine konkreten Vorgaben gegeben.

Welche Maßnahmen müssen nun konkret umgesetzt werden?

„Wir müssen separate Besuchsräume schaffen, Termine vergeben, ein Gesundheits-Screening der Besuchsgäste machen und für Schutzausrüstung sorgen“, erklärt Bagusat weiter. Das alles kurzfristig zu organisieren, führe dazu, dass am Samstag noch keine Besuche ermöglicht werden können. Es würden schließlich mehr Beschäftigte als geplant am Sonntag in den Einrichtungen benötigt. „Also müssen wir Mitarbeiterinnen, denen wir gerne gegönnt hätten, zuhause Muttertag zu feiern, am Sonntag in die Einrichtungen holen – paradox“, so Bagusat.

Das müssen Besucher beachten

Die Caritas bittet alle, die am Sonntag ihre Angehörigen besuchen möchten, sich in der jeweiligen Einrichtung telefonisch zu melden und einen Termin zu vereinbaren. Vor Einlass in die Einrichtung werde ein „gesundheitliches Kurz-Screening“ gemacht, teilt Sonja Borghoff, Pressesprecherin der Caritas mit.

Maximal dürfen zwei Personen - keine Kinder - für 45 Minuten kommen. Ein Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht. Dieser werde aber von der Einrichtung gestellt. Außerdem ist der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Demnach sei Körperkontakt nicht gestattet. „Die bekannten Hygieneauflagen sind zu beachten“, teilte die Caritas weiter mit. Und: „Bei Verstößen gegen Regeln muss die Bewohnerin oder der Bewohner nach dem Besuch 14 Tage in Quarantäne“. Besondere Maßnahmen würden zudem bei „immobilen Bewohnerinnen und Bewohnern“ gelten, die ihre Zimmer nicht verlassen können. Bei ihnen werde es noch ein paar Tage länger dauern, bis Besuche wieder möglich sind.

Container für Besucher sind bestellt

Mitte Mai werde die Caritas dann Besuchs-Container mit einer Plexiglas-Wand in der Mitte bekommen, für jede Einrichtung eine. „Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für diese Container-Lösung, mit der Besuche unkompliziert und sicher möglich werden. Aber jetzt müssen wir eine Woche vorher diese Lockerung des NRW-Gesundheitsministeriums umsetzen, die uns viel Zeit und Material kostet“, sagt Caritasheime-Geschäftsführer Delk Bagusat.

Auch Paritätischer Wohlfahrtsverband, Awo und Malteser in NRW kritisierten die Entscheidung für eine Öffnung am Muttertag. Sie befürchteten einen Ansturm. Der Caritas-Verband bat darum, dass sich nicht alle Besucher auf den kommenden Muttertag konzentrieren. Die Krefelder Caritasheime gemeinnützige GmbH betreibt nach eigenen Angaben sechs Heime in Krefeld.