„Wir hätten gerne weitergemacht“ Warum es den großen Martinszug in der Krefelder Innenstadt nicht mehr gibt
Krefeld · „Wie schön war früher doch St. Martin in der Innenstadt“ – das denken wohl so einige Krefelder. Doch warum gibt es den Martinszug eigentlich nicht mehr?
Viele erwachsene Krefelder werden ganz nostalgisch, wenn sie an den großen St. Martinszug durch die Innenstadt zurückdenken. Fast alle dort ansässigen Grundschulen, weiterführenden Schulen und Kindergärten waren mit großen Gruppen dabei. Stolz trugen einige Jungen und Mädchen die Laterne mit dem jeweiligen Namen ihrer Schule voran, dahinter reihten sich die Klassen mit ihren selbstgebastelten Laternen, Kapellen sowie Chöre ein. Seit 2016 hat es einen solchen Zug aber nicht mehr gegeben.
„So nach und nach sind die Schulen ausgestiegen“, erinnert sich Gabriele Leigraf von der Bürgergesellschaft Stadtmitte. Diese hatte den Zug immer organisiert. Dann machten auch immer weniger Kindertagesstätten mit, was laut Leigraf wohl an der steigenden Zahl der U3-Kinder lag. Am Ende blieben nur noch eine Grundschule (Mosaikschule) und eine Kindertagesstätte beim Umzug übrig. Dafür aber wurde der Organisations- und Kostenaufwand irgendwann zu groß.
2019 hat die Bürgergesellschaft gemeinsam mit der Krefelder Werbegemeinschaft und dem Katholikenrat eine Wiederbelebung versucht. Und zwar als „Laternenfest“ auf dem Dionysiusplatz mit Martinsfeuer und Musik. Dann kam Corona, Menschenansammlungen bei Umzügen waren zwei Jahre nicht mehr möglich – und dabei ist es bis heute geblieben. „Wir hätten gerne weitergemacht, für uns allein ist der Organisationsaufwand aber zu groß“, so Gabriele Leigraf. Falls eine andere Organisation den zentralen St. Martinszug 2024 wieder aufleben lassen wolle, stehe sie gerne zur Unterstützung bereit.