Corona-Pandemie Dem Rettungsdienst gehen die Mundschutzmasken aus

Laut Feuerwehr reichen die Artikel nur wenige Wochen. Derzeit sind 103 Krefelder positiv auf Corona getestet.

Wegen Corona vergriffen: Krefelds Feuerwehrchef Andreas Klos sorgt sich um die Ausstattung des Rettungsdienstes mit Hygieneartikeln.

Foto: wz/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

Eine auf den ersten Blick paradoxe Entwicklung: Während die Zahl der Corona-Patienten weiter anwächst, nehmen die Anrufe beim Rettungsdienst deutlich ab. Feuerwehrchef Andreas Klos spricht von einem Rückgang an Notrufen derzeit unter der 112 in einer Größenordnung von bis zu 35 Prozent.

Obwohl die Entlastung den Rettern Zeit zum Durchatmen gibt, blickt Klos unruhig auf die kommenden Wochen. „Große Sorge macht uns die Knappheit der Hygienemittel.“ Medizinisch taugliche Mundschutzmasken seien derzeit nicht zu bekommen. Auch Handschuhe und Desinfektionsmittel würden knapp. „Wir versuchen über alle möglichen Bezugsquellen, den Bedarf zu decken.“ Derzeit reichen die Vorräte an Masken laut Klos noch für vier Wochen. Deshalb rät er Privatleuten, sich nicht mit derartigen Mitteln einzudecken und womöglich auf Mundschutzartikel auch aus Stoff zu setzen. „Das schont ein Stück weit die Ressourcen.“

Zahlen Unterdessen ist die Zahl der auf Corona getesteten Personen in Krefeld auf 103 (Montag: 97) gestiegen. 1173 Abstriche (1034) wurden gemacht, rund 200 Ergebnisse stehen aber wegen fehlender Laborkapazitäten noch aus. Acht der positiv getesteten Menschen befinden sich im Krankenhaus, eine schwer erkrankte Person, die nicht aus Krefeld kommt, liegt auf der Intensivstation.

Diagnosezentrum Die Zahl der Mitarbeiter zur Terminvergabe für einen Test am Diagnosezentrum ist von elf auf 13 erhöht worden. Doch dort geht derzeit die Resonanz zurück: „Am Samstag war die Auslastung eher gering“, so ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Das Diagnosezentrum in den Räumen der ehemaligen Kindertagesstätte an der Schwertstraße 80 hat auch samstags zwischen 8 und 12 Uhr besetzt. Aber auch am Montag sei es „ruhiger geworden“. (Öffnungszeiten von Montag bis Freitag: 8 bis 16 Uhr; Telefon 86 19 70 0).

Kontrollen Um das Versammlungsverbot zu kontrollieren, ist die Stadt bislang nach eigenen Angaben auf breites Verständnis in der Öffentlichkeit gestoßen. Einzelne Verstöße seien moderat aus der Welt geschaffen worden. Kein Bußgeld oder anderweitige Sanktionen mussten demnach verhängt werden. Einen Ladenbesitzer habe man mit Nachdruck zur Schließung seines Geschäfts bewegen müssen. Die Räume seien versiegelt worden. Ihn erwartet nun ein Verwaltungsverfahren.

Quarantäne Acht Mitarbeiter der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen sind derzeit in Quarantäne – vorsorglich, an Corona erkrankt ist laut Klos keiner von ihnen.