Heizen durch Sonnenlicht Die Sonne heizt ab sofort bei Emmaus
Krefeld · Die neue Solar- und Heizungsanlage auf dem Haupthaus hat 50 000 Euro gekostet – möglich wurde das durch Spenden.
Das Wetter war für den offiziellen Start wie gemacht. Denn die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel auf die neue Solar- und Heizungsanlage auf dem Haupthaus der Emmaus Gemeinschaft an der Peter-Lauten-Straße. Freunde und Förderer des Vereins hatten dafür Geld gegeben. „Da unsere Mittel stark von Spenden und der Auftragslage unserer Kleinunternehmen wie dem Second-Hand-Markt abhängen, ist es für uns besonders wichtig, möglichst geringe monatliche Belastungen zu haben“, erklärt Elisabeth Kreul, die Leiterin der Gemeinschaft. „Da das Budget für eine Holzpelletsheizung, die wir ebenfalls in Erwägung gezogen hatten, nicht reichte, haben wir uns schließlich für einen neuen Gas-Brennwertkessel mit einer großen thermischen Solaranlage entschieden.“
Die neuen Anlagen sollen den neun bedürftigen und wohnungslosen Personen zugutekommen, die in der Emmaus-Wohngemeinschaft leben. „Die alte Heizungsanlage war in die Jahre gekommen, ließ sich nicht mehr regeln. Wir wollten Kosten sparen. Dabei ist uns Nachhaltigkeit ganz wichtig“, erklärt Kreul. Die Freunde und Förderer hätten auch dafür plädiert und gespendet, um die neue Heizungsanlage möglichst sparsam zu machen und regenerative Energien einzusetzen.“
Es war ein langer Weg bis zur rund 50 000 Euro teuren Installation. „Nach drei Jahren Vorlauf und Planung konnte die neue Heizungs- und Solaranlage jetzt jedoch nach einer Woche Bauzeit in Betrieb genommen werden.“ Schwierig sei es auch gewesen, ein geeignetes Installationsunternehmen zu finden, um die Anlage zu bauen, berichtet die Leiterin weiter. „Sie wurde nach den Vorgaben des Ingenieurbüros Eukon aus Krefeld umgesetzt.“ Dessen Versorgungsingenieur Jörg Linnig sagt: „Alleine die neuen Ventile sparen 15 Prozent, die Gesamteinsparung durch die Anlage beträgt rund 30 Prozent.“
Damit die thermische Solaranlage und der Brennwertkessel ihren vollen Nutzen erbringen können, war es zudem auch erforderlich, einen hydraulischen Abgleich im Gebäude vorzunehmen. Das bedeutet, dass das Heizungsrohrnetz so reguliert wird, dass jeder Heizkörper maximal die Wassermenge bekommt, die er benötigt, um die entsprechenden Räume ausreichend mit Wärme zu versorgen. „Dieser Abgleich wurde im Rahmen des Förderprogramms Heizungsoptimierung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit 30 Prozent gefördert. Auch die thermische Solaranlage wurde bezuschusst, so dass insgesamt eine Fördersumme von etwas über 13 000 Euro zustande kam“, erklärt Kreul das genaue Vorgehen.