Ein Stück Krefelder Geschichte Eine Gärtnerei wird 100 Jahre alt

Lehmheide · Peeters am Krefelder Hauptfriedhof ist eine Institution. Los ging es kurz nach dem Ersten Weltkrieg.

Das Gründerehepaar mit Familie: Der Zweite von links ist Josef Peeters, neben ihm steht Christine Peeters. Der Sohn Rudolf Peeters (2. von rechts) übernahm den Betrieb 1960. Inzwischen ist schon die fünfte Generation am Start.

Foto: Ja/Christina Wolff

Es war der frühe Morgen des 30. Mai 2008. Ein Gewitter mit Hagel zog über die Stadt hinweg und verursachte Schäden in Millionenhöhe. Auch die Gewächshäuser von Blumen Peeters hatte es heftig getroffen. Gregor Peeters: „Um 6.05 Uhr hörte ich draußen einen unbeschreib­lichen Lärm und bin zum Fenster.“ Ihm bot sich ein Bild der Verwüstung: „Alle Gewächshäuser hatten Löcher groß wie Tennisbälle – das Glas ist nur so gesplittert.“ Er habe dann schnell zum Telefonhörer gegriffen und den Schaden der Versicherung gemeldet, „sodass wir recht schnell mit den Reparaturarbeiten beginnen konnten“.

Ein Großteil musste komplett erneuert werden. „Nach dem ersten Schock begriffen wir den Schaden als eine Chance, etwas schönes Neues entstehen zu lassen. Und mit ­vereinten Kräften ist uns das auch gelungen“, so Peeters.

Der Hagelsturm ist eine Episode aus der langen Unternehmensgeschichte. In diesem Jahr kann die Gärtnerei ihr 100-Jähriges feiern. Das Grundstück mit einer Gesamtfläche von rund 8 700 Quadratmetern hatte Christine Peeters noch während des Ersten Weltkriegs gekauft. Als ihr Mann Josef aus dem Krieg kam, entschied man sich, dort eine Friedhofsgärtnerei zu eröffnen.

Sohn Rudolf Peeters übernahm den Betrieb 1960. Blumen Peeters machte sich mehr und mehr einen Namen. Dann war die dritte Generation an der Reihe: Nach seiner Gärtner­lehre, im Alter von 28 Jahren, übernahm Gregor Peeters zusammen mit Ehefrau Martina das Steuer. Ab 1982 machten sie aus der reinen Friedhofsgärtnerei einen Gewerbebetrieb.

„1985 bauten wir den Blumenladen um und aus – heller, ­größer, schöner sollte es werden“, erinnert sich Gregor Peeters. Es war eine Menge Arbeit mit vielen Zwischenfällen, darunter die Überflutung der Baustelle. „Allen Widrigkeiten zum Trotz haben wir den ­Umbau erfolgreich gemeistert. Das heutige Herzstück, der Wintergarten, wurde dann 1999 gebaut. Seitdem finden dort jahreszeitliche Feste und Ausstellungen ihren ganz besonderen Platz.“

Bei Grabungsarbeiten auf dem Gelände wurde Anfang 1998 eine ­Flaschenpost gefunden. Darin ein Zettel mit folgendem Text: „Krefeld, den 24.07. im Jahre des Heils 1930 am Namenstag der sehr verehrten Chefin wurde der Grundstein zu diesem neuen Gewächshaus gelegt.“

2002 erfolgte die Umbenennung in Romantik-Gärtnerei Blumen Peeters. Tochter Christina, in der Gärtnerei aufgewachsen, ist seit 2017 aktiv am Geschäft beteiligt. „Wir freuen uns, dass Blumen Peeters damit in die vierte Generation geht“, so Gregor Peeters. „Und die fünfte Generation ist auch schon am Start.“ Red