Kommentar Für gute Beispiele nicht nur in die Ferne schauen

Meinung | Krefeld · Wenn es um die Zukunft lebendiger Innenstädte geht, schauen viele gerne auf gelungene Beispiele in anderen Städten. Dabei gibt es inzwischen auch in Krefeld die gleichen Ansätze, die mehr Unterstützung verdienen

In den letzten zwei Jahren sind begrünte mobile Sitzelemente vor dem Rathaus erprobt worden, die künftig an verschiedenen Stellen in der Stadt zum Verweilen einladen sollen.

Foto: Stadt Krefeld

Die Innenstädte haben es verstärkt durch die Corona-Zeit und den wachsenden Internethandel sichtlich schwer. Doch vieles ist hausgemacht. Die Innenstädte veröden, weil ihre Geschäfte zunehmend gleich aussehen, die Modeketten bald die Einzigen noch sind, die sich die hohen Mieten in den 1a- und 1b-Lagen leisten können.  Spannend war es deshalb, Andrea Jürges vom Deutschen Architekturmuseum auf Einladung von Projekt MIK zuzuhören, wie sie in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt den Platz rund um die Feuerwache seit vergangenem Jahr wieder belebt, der ansonsten – trotz Parkverbots – nur von Autos in Beschlag genommen wird.

Während die stellvertretende Leiterin zur Einstimmung Beispiele aus New York, Paris (mitten im Stadtumbau), Kopenhagen oder Rotterdam aufzählte, denen es gelungen ist – über viele Jahre hinweg –, aus grauer Tristesse sensationelle Städte mit Aufenthaltsqualität zu machen, kam nur wenigen Besuchern im Krefeld Pavillon in den Sinn, was die Stadt Krefeld begonnen hat, anzustoßen. Die mobilen, begrünten Sitzelemente in der Erprobungsphase vor dem Rathaus bilden den Anfang, gefolgt von den ansprechenden Pflanz- und Sitzmöbeln rund ums Behnisch-Haus. Im Fischelner Ortskern stehen bunte Sitz- und Pflanzelemente als „Lernraum“ und der Westwall verwandelt sich vom 21. August bis 23. September in ein Reallabor, gleich dem in Frankfurt. Krefelds Bürger sind eingeladen, sich selber einzubringen. Krefeld ist auf einem guten Weg.