Wasserspiel Fohlen auf dem Trockenen
Krefeld · Sanierung des Wasserbeckens von 1964 am Bismarckplatz aus Kostengründen frühestens im nächsten Jahr. Seit Frühjahr 2022 ist der Brunnen abgestellt; ein abgebrochener Ast hat den dazugehörigen Schaltkasten beschädigt
Der Fohlenbrunnen auf dem Bismarckplatz wird in diesem Jahr nicht mehr sprudeln. Diese schlechte Nachricht hatte Andreas Horster, Vorstand beim Kommunalbetrieb Krefeld (KBK), in der jüngsten Bezirksvertretung Mitte mitgeteilt. Die Reparaturarbeiten gestalteten sich aufwendig und könnten erst 2024 abgeschlossen werden. Letztendlich räumte Horster ein, dass im Budget für dieses Jahr kein Geld mehr für die Arbeiten vorhanden sei. Doch nicht nur die Technik scheint ein Problem darzustellen, auch der daneben stehende Schaltkasten, der seit dem Frühjahr mit rot-weißem-Flatterband abgesperrt ist. Was es damit auf sich hat, wollte unsere Redaktion wissen. Und von welchem Künstler stammen eigentlich die beiden Bronzefiguren im öffentlichen Raum?
Brunnen ist seit Frühjahr 2022 bereits außer Betrieb
Bereits im Frühjahr 2022 musste der Fohlen-Brunnen wegen diverser Schäden abgestellt werden. Eine Reparatur erfolgte nicht. Dafür ist die Brunnenunterhaltung zum 1. Januar dieses Jahren auf den KBK übertragen worden.
„Bei der Ist-Aufnahme des aktuellen Brunnenzustands wurden verschiedene Mängel festgestellt. Eine schlichte Reparatur der Mängel stellt keine wirtschaftlich sinnvolle Option dar“, berichtet KBK-Sprecher Jürgen Pannenbecker. Die Zuleitungen, Düsen und Brunnenköpfe litten unter Materialermüdung, die technischen Einbauten entsprächen nicht mehr den aktuellen Standards, die Abläufe seien verstopft und der gesamte Brunnenbereich inzwischen verdreckt.
Doch damit nicht genug: Ein bei einem Frühjahrssturm abgebrochener starker Ast hat den daneben stehenden Schaltkasten beschädigt. Darin befindet sich die ursprüngliche Schaltanlage des Fohlenbrunnens. Schaltkasten wie auch der Brunnen selbst sind städtisches Eigentum. Doch die Stadt hatte die „Baustelle“ erst einmal liegen lassen.
Wie teuer die Brunnensanierung wird, kann der KBK derzeit noch nicht sagen. Die Kostenermittlung ziehe sich wegen der „komplexen Anforderungen“, gemeint sind die Elektro-, Metall- und Betonarbeiten) hin. Die Sanierung könne frühestens 2024 in Angriff genommen werden. Dazu muss aber auch der Wille da sein.
Die Bürgergemeinschaft Bismarckplatz hatte sich vor rund zehn Jahren aktiv dafür eingesetzt, dass der Bismarckplatz nach einschneidender Verkehrsplanung im Jahr 1963 wieder attraktiver gestaltet wurde. Dazu hatten sie rund 70 000 Euro als Spendengelder eingesetzt.
Der rechteckige Brunnen stammt aus dem Jahr 1964. Die beiden Bronzeplastiken dafür hat die Krefelder Bildhauerin Sabine Akkermann (1907 - 1986) gefertigt, von der auch die „Reihergruppe“ von 1959 im Garten der früheren Städtischen Krankenanstalten stammt. Sie besuchte das Krefelder Lyzeum (heute Ricarda-Huch-Gymnasium) und studierte 1928/29 an der Hamburger Kunstakademie. Als freischaffende Künstlerin kehrte sie im Anschluss nach Krefeld zurück. Weitere Details zu ihrer Person finden Sie im Info-Kasten.