Klaus Dieter Pohl lebt für sein Handwerk Goldene Ehrung mit Verspätung in Krefeld

Krefeld · Metzgermeister Klaus Dieter Pohl ist ein Urgestein in Krefeld. Er blickt auf über ein halbes Jahrhundert Berufserfahrung zurück. Eine Sache fehlte ihm aber noch - bis jetzt.

Klaus-Dieter Pohl mit seinem goldenen Meisterbrief.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Seit mehr als 55 Jahren ist Klaus Dieter Pohl als Metzgermeister beschäftigt. Seine Meisterprüfung absolvierte der Krefelder im Jahr 1967 in Frankfurt und er feierte den 50. Jahrestag seiner Meisterprüfung bereits im Jahr 2017. Zu diesem Anlass hätte er eigentlich von der Handwerkskammer seinen Goldenen Meisterbrief erhalten sollen, dieser kam jedoch nie an – bis jetzt. Fünf Jahre lang musste Klaus Dieter Pohl warten, bis er seine goldene Ehrung in den Händen halten konnte.

Der Metzgermeister hatte mehrere Male nachgefragt, wo denn sein Goldener Meisterbrief bleibe, erhielt aber nie eine klare Antwort. „Die haben das meiner Ansicht nach verschlafen“, erklärt er. Jetzt, nach fünf Jahren, kann er sich seinen goldenen Meisterbrief an die Wand seines Geschäftes hängen. „Es ist eine Ehrung für mich, für mein Handwerk. Ich bin stolz, das geschafft zu haben“, erklärt der Metzgermeister. Insgesamt hat seine Metzgerei an der Niederstraße in Uerdingen mehr als 100 Auszeichnungen in internationalen Wettbewerben erhalten.

Pohl ist stolz darauf, dass das Geschäft noch eine eigene Schlachtung führt. Die Schweine beziehe man seit 20 Jahren aus dem Münsterland, Rind aus der Region um Krefeld und Lamm und Ziegen züchtet Pohl selber in Traar und in Niep. Vor einigen Tagen hat seine Lamm- und Ziegenzucht aber einen kleinen Rückschlag erhalten. Der Sturm, der viele Teile NRWs getroffen hat, ging auch an dem Metzgermeister nicht vorbei. Das Dach des Zuchtgebäudes sei komplett zerfetzt worden, weshalb er die Tiere erst einmal bei Kollegen unterbringen musste. Auch würde es viel Aufwand kosten, sich nun um die Versicherung zu kümmern. Es könne also noch etwas dauern, bis er seine Zucht wieder wie gewohnt führen kann.

Pohl ist stolz auf sein Handwerk

Mit seinem Geschäft habe er schon viele schwere Zeiten durchgemacht, sagt der Metzger. „Wir sind stolz, dieses Geschäft heute noch zu haben. Auch haben wir die schwierige Konkurrenz der Supermärkte überlebt und unser traditionelles Handwerk behalten“, sagt Pohl. Das soll auch so bleiben. Obwohl er schon seit mehreren Jahrzehnten dabei ist, ist für ihn noch längst nicht Schluss. „So lange ich gesund und fit bin, will ich weiter arbeiten“, betont Klaus-Dieter Pohl.

(red)