„Kaltschnäuzigkeit“ Krefeld: Haftstrafe nach Serie dreister Autodiebstähle mit Abschleppwagen
Krefeld · Autoklau mit Abschleppwagen: Für eine besonders dreiste Serie von Auto-Diebstählen ist ein 44-Jähriger aus Krefeld zu Gefängnishaft verurteilt worden. Das Krefelder Amtsgericht sprach ihn am Montag wegen schweren Diebstahls schuldig und verhängte zwei Jahre und acht Monate Haft. Zuvor hatte der Mann ein Geständnis abgelegt.
Der Richter sprach von einer „gewissen Dreistigkeit“, die Staatsanwältin von „Kaltschnäuzigkeit“: Mit einem alten Abschleppwagen hatte der Mann, der als Beruf am Montag „Kfz-Sachverständiger“ angab, ein Auto nach dem anderen vom Straßenrand und von Parkplätzen verschwinden lassen.
Die Wagen verschwanden auf Nimmerwiedersehen: Er verkaufte sie an den Betreiber einer Schrottpresse in Essen. So landeten mindestens 13 Autos aus Krefeld, Duisburg und Mönchengladbach in der Schrottpresse.
Zwei Autodiebstähle wurden von der Überwachungskamera einer Krefelder Autowerkstatt gefilmt, wo sie repariert werden sollten. Zudem wurde der Diebstahl eines dritten Wagens von einem Zeugen beobachtet.
Auf die Schliche kam die Polizei dem Mann, weil von seinem Modell des Abschleppwagens bundesweit nur noch zwei zugelassen waren: Einer in Norddeutschland und einer in Krefeld, wo die mit Abstand meisten Autos verschwanden.
Die Ermittler hatten daraufhin heimlich einen GPS-Tracker am Abschleppwagen angebracht und konnten so per Satellitenortung nachvollziehen, dass der Wagen nach den Diebstählen stets einen Recyclinghof in Essen anfuhr.
Anhand der dort geführten Verwertungslisten war dann schnell klar, wer die gestohlenen Autos angeliefert und für insgesamt 7.600 Euro verkauft hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.