Krefeld ist auf dem Weg zur Inklusion
Bei der Bildungskonferenz wurden die Teilnehmer über das gemeinsame Lernen von Nichtbehinderten und Behinderten informiert.
Krefeld. Inklusion — gemeinsamer Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülern an Regelschulen. Das ist das erklärte Ziel des NRW-Schulministeriums als Umsetzung einer Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) schon für das Schuljahr 2014/15. Das Interesse auch in Krefeld an diesem Thema ist groß, der Fragenkatalog dazu ebenfalls. Von daher war die Bildungskonferenz „Inklusion bewegt Krefeld“ im MSM-Gymnasium mit über 200 Teilnehmern gut besucht.
Schulleiter, Lehrer, Vertreter der oberen und unteren Schulaufsicht (Bezirksregierung Düsseldorf und Stadt Krefeld) und andere Vertreter der Bildungsregion Krefeld wie Unternehmerschaft und Arbeitsagentur waren gekommen, um sich über den Stand der Dinge informieren zu lassen. Aus dem Schulministerium nahmen Gabriele Mauermann und Ursula von Schönfeld zu pädagogischen und juristischen Aspekten Stellung.
Ein bewegendes Plädoyer für die Inklusion hielt Rainer Schmidt vom Pädagogisch-Theologischen Institut Bonn. Selbst behindert, hat er als Tischtennisspieler an einigen Paralympics teilgenommen und auch Medaillen gewonnen. Sein Thema in Krefeld: „Da kann ja jeder kommen — wie Schule allen Kindern (und Lehrern) gerecht wird“.
Eine dreiviertel Stunde dauerte der Vortrag des Krefelder Schulamtsdirektors Johannes Mulders zum Thema „Inklusion — eine Aufgabe zwischen Kind, Struktur, Recht und Ressource in der Bildungsregion Krefeld.“
Die Stadt will Eltern anbieten, ihre behinderten Kinder wahlweise in der Regelschule oder in einem der Kompetenzzentren anmelden zu können. Kommt die Inklusion, bedeutet dies das Ende des bisherigen „Gemeinsamen Lernens“ in Grundschulen und der bisherigen integrativen Lerngruppen im Bereich der Klassen 5 bis 10. Fragen der Teilnehmer zielten vor allem auf die dann benötigten Sonderpädagogen und allgemein auf die Stellenpläne an Inklusionsschulen.