Meinung Problem-Immobilien: Die Stadt kann wenig tun
Es ist eine Schande. Schöne, bekannte oder prominent gelegene Immobilien gammeln ungenutzt im Stadtbild vor sich hin. Das kommt immer mal wieder vor und ist ein Ärgernis für die Bürger, aber auch für die Stadt.
Denn die kann häufig herzlich wenig dagegen tun. Handelt es sich nicht um stadteigene Immobilen, dann muss schon einiges passieren, damit die Verwaltung die Hausinhaber zum Handeln zwingen kann.
Dass sie durchaus gewillt ist, sich für eine Sanierung oder Beseitigung der maroden Gebäude zu engagieren, das hat die Stadt an der Lindenstraße bewiesen. Die „Problemhäuser“ an der Lindenstraße 5-7 wurden 2021 nach langem Hin und Her, einem Eigentümerwechsel und einem Ratsbeschluss endlich abgerissen. Zwar durch den neuen Eigentümer selbst, aber auch die Stadt hatte bereits Geld für den Abriss bereitgestellt und Angebote für die Arbeiten eingeholt.
Derselbe Eigentümer, die Essener German Real Estate Corporation GmbH, besitzt auch das „Stadtschlösschen“ am Südwall 37-39, wo sich die Erfahrungen an der Lindenstraße nun zu wiederholen scheinen: Leerstand, langsamer Verfall des Gebäudes bis hin zur Fußgängergefährdung, ordnungsbehördliches Verfahren. Wobei in diesem Falle ein Erhalt durch Sanierung des über 150 Jahre alten Wohn- und Geschäftshauses wünschenswerter wäre, als dessen Abriss. Ein wenig Hoffnung gibt immerhin die Tatsache, dass 2023 eine mögliche Nutzungsänderung des „Stadtschlösschens“ angefragt wurde. Vielleicht passiert ja doch etwas – zumindest hinter den Kulissen.