Krefeld richtet Notfall-Nummer ein Mehr Sicherheit für Frauen im Karneval
Krefeld · „Krieewel feiert jeck und sicher“ lautet das Motto einer neuen Karnevals-Notfall-Nummer für Frauen.
Um Frauen vor sexualisierter Gewalt im Karneval zu schützen, richtet die Stadt Krefeld erstmals eine Hotline beim Kommunalen Ordnungsdienst ein. Unter Tel. 02151/86 4000 können Mädchen und Frauen von Altweiber, 16. Februar, bis Veilchendienst, 21. Februar, schnelle Hilfe erhalten. Sofern der Anruf mit dem Handy erfolgt, muss die Vorwahl zwingend mitgewählt werden. Am Donnerstag, Freitag, Montag und Dienstag ist die Hotline jeweils von 8 bis 20 Uhr besetzt, am Wochenende von 9 bis 21 Uhr.
In Karnevalshochburgen wie Köln und Düsseldorf gibt es Notfall-Nummern an den tollen Tagen schon länger. In Krefeld habe es dazu eine Anregung aus der Politik gegeben, berichtet ein Sprecher der Stadtverwaltung. Denn sexuelle Belästigungen und Übergriffe gibt es leider auch im Krefelder Karneval, oft unter dem Einfluss von Alkohol.
Der Fachbereich Sicherheit und Ordnung, die Gleichstellungsstelle sowie die Vereine haben im Vorfeld des Straßenkarnevals die wichtigen Fragen der Sicherheit besprochen. Die Hotline kann angerufen werden, falls sich eine Frau bedrängt oder unwohl fühlt. Der KOD ist an allen Karnevalstagen im Einsatz. Intern läuft die Kommunikation zwischen der Zentrale und dem Team auf der Straße über den Digitalfunk, um im Bedarfsfall schnellstmöglich am Einsatzort zu sein. Diese Technik wird jetzt beim KOD erstmals eingesetzt. Alle Einsatzkräfte sind sensibilisiert: Jeder Hinweis und jeder Notruf werde ernst genommen, alle Übergriffe konsequent verfolgt, jegliche Art von sexuellen Übergriffen könne strafrechtlich verfolgen werden.
Gemeinsam wollen alle Beteiligten sicherstellen, dass die Närrinnen und Narren in Krefeld nach der Corona-bedingten Unterbrechung wieder einen friedlichen und fröhlichen Karneval feiern können. Deshalb setzt die Stadtverwaltung mit dem Krefelder Karneval ein Zeichen. „Krieewel feiert jeck und sicher“ lautet das Motto.
Gemeinsam appellieren die Stadtverwaltung und die Vereine an die Närrinnen und Narren, achtsam zu sein, beim Feiern Rücksicht zu nehmen. Wer einer bedrohlich wirkenden Gruppe oder Person begegnet, sollte nach Möglichkeit ausweichen und dafür auch einen Umweg in Kauf nehmen. Einer empfundenen Gefahr aus dem Weg zu gehen, sei niemals ein Zeichen von Feigheit, sondern zeuge von „gesundem Menschenverstand“. In einer bedrohlichen Situation sollte man durch lautes Schreien oder mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam machen. WD/Red