Musik Neun neue Serenaden — 63 Abos bereits verkauft

Krefeld · Das Amadeus Gitarren-Duo, bestehend aus dem Ehepaar Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff, eröffnet am 30. August die neue Serenadensaison.

Das Amadeus Guitar Duo spielt auf der Burg Linn Werke von Händel, Borodin, Sanz und mehr.

Foto: Hellhake/C.A.Hellhake

In einem pastelligen Lindgrün werden in den nächsten Tagen die neuen Programmhefte der Serenadenkonzerte an den bekannten Stellen in Krefeld ausliegen. Es sind Programme einer Jubiläumssaison, denn die Kammermusikkonzerte im Rittersaal der Burg Linn, die 1959 starteten, gehen nun in ihr 60. Jahr. Im Rückblick auf das vergangene Jahr der Serenadenkonzerte ist Jürgen Eichendorf, der Organisator der Konzertreihe des Krefelder Kulturbüro, zufrieden. „Es gab einen erfreulichen Anstieg der verkauften Wahlabos und Saisonkarten. Die Wahlabos sind der Renner. Davon haben wie 63 verkauft plus 17 Saisonkarten“.

Im Rittersaal der Burg stehen 140 Sitzplätze zur Verfügung

Dafür, dass im Rittersaal maximal 140 Sitzplätze zur Verfügung stehen, ist das eine gute Nachfrage. Schließlich kommen stets noch die Einzelkarten der Veranstaltungen hinzu. „Einen Ausreißer hatten wir in der nun ablaufenden Saison, das war der Liederabend im November“, sagt Eichendorf. „Aber das war ein kalkuliertes Risiko.“ Der Wunsch nach einer solchen Veranstaltung sei an ihn herangetragen worden, aber sie stieß nicht auf breites Interesse. Er wolle auch nicht nur eine Streichquartettreihe, gesteht er schmunzelnd.

Dorothee Monderkamp, die stellvertretenden Leiterin des Kulturbüros, geht es auch um eine Ausgewogenheit in der Programmgestaltung und den Mut zu Neuem. Schaut man sich die nächste Konzertreihe an, dann fällt ein neuer Schwerpunkt in der Instrumentenauswahl auf: Die Bläser sind stärker vertreten mit dem Ensemble Ambra, dem Trio Lézard, einem Horntrio und — wie könnte es in Krefeld mit dem guten Ruf der „Dömötör-Schule“ anders sein — mit einem Saxophonquartett plus Klavier.

Bei den auf den Programmen stehenden Werken finden sich viele der vertrauten Komponisten, aber auch beim Märztermin eine Aufführung eines 2019 entstandenen Werks des niederrheinischen Komponisten Thomas Blomenkamp. Zufrieden sind Monderkamp und Eichendorf mit dem finanziellen Aspekt der Serenadenkonzerte. Für das vorhandene Budget können wieder neun Konzerte stattfinden.

Durch die Unterstützung der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler und der Werner Richard-Dr.-Carl-Dörken-Stiftung Herdecke können drei geförderte Ensembles engagiert werden, so dass der Etat für die restlichen sechs Konzerte reicht. „Die Eintrittspreise zu erhöhen, macht wenig Sinn“, erklärt Eichendorf, „denn dann würden auch höhere Gema-Gebühren fließen müssen und wir hätten nicht viel davon.“ Damit bleiben sämtliche Kartenpreise auch in der neuen Saison die alten.

Auch die terminliche Gestaltung der Konzertreihe folgt einer gewissen Dramaturgie. Sie startet am 30. August mit dem Amadeus Guitar Duo und einem schönen Sommerkonzert mit „filigraneren“ Tönen, sagt Eichendorf. Zu jenem Programm gehören auch zwei Werke, die diesem Gitarrenduo von den Komponisten gewidmet wurden. Damit wird auch deutlich, dass es sich bei den beiden, der Kanadierin Dale Kavanagh und dem Deutschen Thomas Kirchhoff um zwei Gitarristen der internationalen Spitzenklasse gehört. Seit 1991 treten sie gemeinsam auf, inzwischen sind es über 1400 Konzerte weltweit — und nun auch in Linn.