Beerdigung Krefeld nimmt Abschied von Ulrich Hahnen

Zur Beerdigung von SPD-Politiker Ulrich Hahnen kam am Mittwoch auch Hannelore Kraft.

Zur Beerdigung von SPD-Politiker Ulrich Hahnen kam am Mittwoch auch Hannelore Kraft.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Auch wenn die Bockumer Kirche St. Gertrudis vor lauter Politik- und sonstiger Prominenz aus allen Nähten zu platzen drohte, wandte sich Pfarrer Karlheinz Alders beim Beerdigungs-Gottesdienst für Ulrich Hahnen gestern Morgen vor allem dem Menschen und seiner Familie zu. Alders schilderte, wie sehr Hahnen sich in seinem Ortsteil Bockum und in der Kirchengemeinde engagiert hat, erinnerte daran, dass er und seine Frau Christa in der gleichen Kirche vor 38 Jahren geheiratet hatten. Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete war vor anderthalb Wochen im Alter von 63 Jahren an einem Krebsleiden gestorben.

Norbert Römer, Fraktionsvorsitzender der SPD im NRW-Landtag über Ulrich Hahnen

Kollegen aus dem Landtag, allen voran NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Vertreter aus dem Bundes- und Landtag, aus Rat, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen sowie Religionsgemeinschaften waren nach Bockum gekommen, um Hahnen die letzte Ehre zu erweisen.

Den politischen Menschen stellte Norbert Römer, SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, vor. Die Verdienste um die Stadt würdigte Oberbürgermeister Frank Meyer. Doch auch diese beiden kamen in ihren Reden zwangsläufig auf den Menschen Ulrich Hahnen zu sprechen, den sie so zu schätzen gelernt haben. Meyer kämpfte hörbar mit den Tränen als er sich an „Uli“ wandte, mit dem er auch manch kontroverse Diskussion ausgefochten habe, und der ihm gerade auch in der Zeit der Kandidatur zum Oberbürgermeister-Amt mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe: „Du fehlst mir.“

Meyer zitierte aus dem Trauerportal für den verstorbenen Politiker, wo ein Eintrag ihn mit einem Baum verglichen habe. Ein für Meyer treffendes Bild, weil Hahnen in seiner Stadt und seinem Ortsteil tief verwurzelt war und immer fest zu seinen Überzeugungen gestanden habe.

Er habe Kante gezeigt und manchmal für seine Überzeugungen auch gepoltert. Aber er sei auch stets bereit gewesen, sich zu entschuldigen, wenn er im Eifer des Gefechts zu weit gegangen war oder Kompromisse einzugehen, wenn sie für die Stadt und die Bürger sinnvoll waren.

Römer bezeichnete Hahnen als „feinen Menschen und Sozialdemokraten von altem Schrot und Korn“, der sich auch im Düsseldorfer Landtag immer wieder für seine Heimatstadt Krefeld eingesetzt hat. Wie auch Meyer betonte Römer die Verlässlichkeit des politische Freundes. Bei der Beisetzung auf dem Bockumer Friedhof wollte der Trauerzug gar kein Ende nehmen.