Kommentar Krefeld Pinguine und KFC Uerdingen: Warum man beiden Zeit geben sollte
Meinung | Krefeld · Die Zeit scheint noch nicht reif. Aber nicht alles ist schlecht bei den großen Vereinen Krefeld Pinguine und KFC Uerdingen. Ein Kommentar.
Die Krefeld Pinguine waren vor zwanzig Jahren Deutscher Eishockey-Meister. Vor 40 Jahren stiegen Bayer Uerdingens Fußballer das dritte Mal in die Fußball-Bundesliga auf. Es begannen die erfolgreichsten Jahre des Krefelder Fußballs, Europacup-Wunder inklusive. Wir müssen die wunderbare Historie aus der Grotenburg nicht aufwärmen.
Was aber der Blick zurück zeigt: Sowohl die Pinguine als auch der umbenannte KFC Uerdingen blicken auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurück, die Chance ist, aber auch schwere Last. Sie fordert den heute Verantwortlichen die tägliche Mühsal ab, immer alles geben zu müssen, um an alte Erfolge nur im Ansatz anknüpfen zu können, aber dabei doch nie genug zu schaffen. Aktuell lässt sich das wieder gut erkennen: Der KFC schreibt wohl den Aufstieg in die Regionalliga ab, den Pinguinen kann man nur als ausgesprochener Optimist den Aufstieg in die DEL zutrauen.
Trotzdem muss nun nicht der hämische Abgesang folgen, den in Krefeld manch Verbrämter schnell anstimmt. Denn anders als in der jüngeren Vergangenheit, als windige Geschäftsleute mit zweifelhaftem Krefeld-Bezug die Konten der Vereine nur nach Laune füllten, sind beide Vereine inzwischen solider, breiter und sympathischer aufgestellt.
Sie mühen sich erkennbar, das grundsätzliche Aufbaugeschäft voranzutreiben – und dabei irgendwie auch kurzfristig erfolgreich zu sein. Beides zusammen klappt aber selten. Und schon gar nicht schnell. Sowohl der KFC als auch die Pinguine scheinen zur Reife noch zu brauchen. Es wäre schön, wenn man beiden noch ein bisschen Zeit gäbe.