Krefelder Innenstadt So gewohnt und doch irgendwie anders

Krefeld · Im Rahmen von „Krefeld pur“ wurde am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr in der Innenstadt eingekauft und eine Modenschau ausgetragen.

Die Models zeigten den Besuchern die aktuellen Herbst- und Winterkollektionen.

Foto: Andreas Bischof

Sonnenschein und spätsommerliche Temperaturen lockten am verkaufsoffenen Sonntag viele Leute in die Krefelder Innenstadt. Das Bild am Neumarkt gegen 13.30 Uhr sah nach lang ersehnter Normalität aus: Viele Familien mit größeren und kleineren Kindern freuten sich über die Show- und Tanzeinlagen der rund 40 Models der diesjährigen Modenschau. Gekleidet in den Trends der Herbst- und Winterkollektionen und versehen mit Einkaufstaschen der jeweiligen Geschäfte stellten die Models eine coronabedingte und damit neue Herangehensweise der Modenschau in diesem Jahr dar. Mit Musikboxen unter dem Arm und mithilfe der Unterstützung vom Tanzstudio 232 zog der Mode-Lindwurm über die König-
straße, Rheinstraße und die Hochstraße bis zu Saturn. Gerade am Neumarkt, aber auch an anderen Stellen des Weges wurde die Schau mit lautem Applaus von vielen Schaulustigen und Interessierten empfangen.

Christoph Borgmann zieht ein positives Fazit

Neben der Modenschau standen vor allem die vielen offenen Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag im Fokus. Christoph Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld, zieht gegen Ende des Tages ein positives Fazit: „Wir haben in diesem Jahr einen Versuch gestartet, der meiner Meinung nach sehr gut funktioniert hat. Für wenige Geschäfte, die heute zugeblieben sind, habe ich allerdings kein Verständnis.“ Zudem habe er den Eindruck gehabt, dass die Leute sehr hungrig gewesen seien, endlich wieder eine Modenschau und einen verkaufsoffenen Sonntag zu erleben.

Auch Alma und Rolf Schröder zeigten sich sehr erfreut über den verkaufsoffenen Sonntag: „Wir wohnen in der Innenstadt und freuen uns, heute durch die Stadt bummeln zu können.“ Ebenfalls erfreut über den verkaufsoffenen Sonntag waren Werner Waschilowski und seine Frau. Neben der Freude herrschte bei den beiden aber auch ein wenig Enttäuschung vor: „Wir waren ein wenig von den Rahmenbedingungen der Modenschau enttäuscht.“ Häufig kritisiert wurde an diesem Nachmittag die fehlende Präsenz des modischen Aspekts an „Krefeld pur“. Auch die Schröders merkten an: „Wir suchen jetzt schon länger den eigentlichen Anlass.“ Und tatsächlich waren sie in diesem Punkt nicht die Einzigen. Zwischen den beiden Startzeitpunkten der Catwalks um 13.30 Uhr und um 16.30 Uhr war von dem versprochenen „Flash-
mob-Charakter“ nicht viel zu sehen. Einzig die Stelzenläufer sorgten am ganzen Nachmittag für wortwörtliches Aufsehen.

Christoph Borgmann ist Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld.

Foto: Andreas Bischof

Mit dem Blick auf „Krefeld pur“ 2022 nehme Borgmann die Verbesserungswünsche der Leute gerne an, betont aber noch einmal das diesjährige Dilemma. „Wir hatten in diesem Jahr eine Situation, in der wir ,Mode zum Anfassen’ darstellen wollten, auf der anderen Seite aber auch nicht zu viel drumherum machen konnten, da wir uns an Hygieneregeln halten mussten“, sagt er.

Insgesamt steht der verkaufsoffene Sonntag im Rahmen von „Krefeld pur“ dennoch in einem positiven Licht. Neben den offenen Geschäften hat er den Menschen in der Stadt wieder ein Stück von Normalität in Krefeld gegeben: Das Sitzen in und vor Restaurants, das Treffen von Freunden und das Bummeln durch die Stadt waren an diesem Nachmittag zwar nicht zum ersten Mal wieder möglich, aber es zeigt, dass die Krefelder Werbegemeinschaft um Christoph Borgmann den Menschen an diesem Tag den Rahmen für einen schönen Tag in der Innenstadt ermöglicht und die Innenstadt wieder zum Leben erweckt hat.