Krefeld tanzt gegen Gewalt an Frauen

Am 14. Februar sind Bürger aufgerufen, ein Zeichen zu setzen.

Die Aktion „One Billion Rising“ macht weltweit auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Alleine in Deutschland tanzen Frauen in mehr als 150 Städten zu dem Lied „Break the chain“ von Tina Clark und Tim Heintz — auch in Krefeld. „Es ist schön, dass ein so schwerwiegendes Thema mit so einer Leichtigkeit aufgegriffen wird“, betont Therese Fröschen, Mitarbeiterin der hiesigen Frauenberatungsstelle.

Die amerikanische Choreographin Debbi Allen hat den Tanz entwickelt. Am 14. Februar 2013 feierte er vor dem Krefelder Rathaus Premiere. Den Valentinstag als Datum haben die Veranstalter nicht zufällig gewählt. „Wir haben auf den Tag der Liebenden noch ein anderes wichtiges Thema gesetzt“, erklärt Tanja Heier, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle. Dieses Jahr haben sie den Neumarkt in der Innenstadt als Location gewählt. Um 17 Uhr geht’s los. Frauen und Männer sind eingeladen, teilzunehmen. „Es wäre schön, wenn auch mehr Männer mitmachen würden, denn es gibt keine Veränderung ohne alle“, betont Sabine Kreuer, die als Tänzerin und Choreographin mitwirkt. „Wir haben uns für die deutsche Version des Liedes entschieden, damit die Botschaft des Textes auch klar rüberkommt“, erklärt Kreuer. Die Version stammt von den Musikerinnen „phoeNic feat. AnnA“.

Die Aktion startet mit einer Einstimmung von Taiji-Lehrerin Karin Böskens. „Die Leute sollen sich auf ihre Körper einlassen“, sagt Böskens. Darauf folgt ein Kreistanz von Tanzlehrerin Anne Schroers. „Dabei stehen alle im Kreis und halten sich an den Händen. Das gehört auch zu dieser mentalen Geschichte, sich weltweit zu verbinden“, ergänzt Fröschen. Dann kommt die Choreographie zu „Break the chain“.

Die Aufführung in Krefeld wird am Donnerstag, 15. Februar, bei Frau TV im WDR zu sehen sein. Die Frauenberatungsstelle wird außerdem mit einem Infostand vertreten sein. Der Verein Frauenberatungsstelle unterstützt seit 1985 Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen geworden sind — es sei immer noch ein Kampf gegen viel Unverständnis. „Viele Männer behaupten, auch Frauen seien aggressiv, aber dennoch sind Frauen von Gewalt einfach schwerer betroffen“, meint Fröschen. Weltweit ist etwa jede dritte Frau, also „one billion“, betroffen. „One Billion Rising“ sei deshalb nicht nur ein Aufruf zum Tanz, sondern zu weltweiter Solidarität.