Uerdingen Telekom-Laden in Uerdingen soll gestärkt werden
Uerdingen. · Lizenz-Unternehmer baut das Geschäft um und will die Arbeitsplätze an der Niederstraße halten.
Mit dem Einzelhandel sei es ja irgendwie genauso wie mit dem Umweltschutz. Jeder könne etwas dazu beitragen, dass sich die Lage bessert, meint Andreas Jurkiewicz. Er steht zusammen mit Laden-Manager Kamil Langmesser im Verkaufsraum an der Niederstraße in Uerdingen, keine 20 Meter vom Marktplatz entfernt, dem Zentrum der Rheinstadt. Gerade ist er mit seinem Regio-Manager Julian Foidl die Einkaufsstraße entlang flaniert. Der Geschäftsführer von BVJ-Shop-Management, das unter Lizenz den Telekom-Laden an der Niederstraße führt, hat bei diesem Rundgang auch den einen oder anderen Leerstand gesehen. Jurkiewicz und seine Mitstreiter wollen dagegen halten.
Die Nachricht, wonach die Telekom bundesweit 99 von seinen 504 Läden aufgibt, hätte auch bei Kunden für Verunsicherung gesorgt. Die Geschäfte aber der Lizenz-Unternehmer, die unter der Flagge des Bonner Konzerns Handel treiben, seien nicht betroffen. Im Gegenteil: Das Geschäft an der Niederstraße soll umgebaut und modernisiert werden, wenn der neue Mietvertrag unterschrieben ist. Andreas Jurkiewicz ist mit seiner Firma der größte strategische Partner der Telekom mit 80 Filialen in ganz Deutschland, darunter 20 in NRW. Er beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter. In Uerdingen steht der einzige Laden in Krefeld. Die beiden anderen Shops in der Innenstadt gehören der Telekom noch selbst.
In Uerdingen hofft er, mit der Nähe zum Kunden zu punkten
Der Geschäftsmann will ein Zeichen setzen. Er will den Standort Uerdingen gegen den Trend des Online-Handels stärken und die Arbeitsplätze dort halten und sogar vor Ort ausbilden. Im kleinen Laden arbeiten drei Angestellte, eine Azubi-Stelle soll noch hinzukommen. Für Kaufleute im Einzelhandel. „Das ist der schönste Beruf der Welt“, sagt Jurkiewicz aus eigener Erfahrung. „Die Leute sollten auch mal ihr eigenes Kaufverhalten überdenken. Muss heute alles im Internet gekauft werden?“, fragt der Geschäftsführer von BVJ-Shop-Management: „Die Menschen sagen dann: Schade, dass der oder der Laden schließt. Aber als reiner Ausstellungsraum reicht es eben nicht mehr.“ Und das Thema Umwelt ist ja auch noch da: „Ist es besser, wenn dann immer mehr Lieferwagen herumfahren, die den Leuten die Waren nach Hause bringen?“ Jurkiewicz spricht von rückläufigen Kundenzahlen, die sein Geschäft betreten. Er appelliert: „Gebt Euren Stadtteil nicht auf, wenn Ihr das Geld hier behalten wollt.“ Man müsse den Trend stoppen, die Einkaufsstraße dürfe nicht aussterben. „Uerdingen ist eine klassische Stadtteillage. Hier wohnt der Uerdinger, nicht der Krefelder. Trotz des Rückgangs haben wir hier immer noch genügend Kunden.“ Die Idee dahinter ist klar: „Unsere Produkte gehören zum täglichen Bedarf. Wir wollen nah am Kunden sein.“ Der persönliche Kontakt sei nicht zu ersetzen. In Anthrazit-Farbe mit dem Telekom-Magenta soll der Raum bald erstrahlen. Ein Industrie-Design. Nach dem Umbau, wenn ein sechsstelliger Betrag in die Innenausstattung gesteckt wurde. „Darauf darf sich Uerdingen freuen“, sagt Andreas Jurkiewicz.
Krefelds Innenstadt sei kein Thema gewesen für ihn und seine Firma. Drei Telekom-Shops auf kleinem Gebiet. Zu viel Konkurrenz bei weniger Kunden, die sich noch zu Fuß auf den Weg in die Läden machen. In Uerdingen, so hofft er, sollen die Menschen ihm das Vertrauen zurückzahlen.