Eingewandert Krefeld und die Plage mit den Gänsen
Krefeld · Viele Wildgänse fühlen sich in Krefeld wohl, da sie hier ungestört brüten können und ausreichend Nahrung finden. Die Stadt nennt nun ein paar Zahlen zum Bestand.
Besonders jetzt im Winter fallen sie auf: Wildgänse, die an Seen oder Gewässern, auf Feldern rund um Krefeld Nahrung suchen. Hunderte der Vögel fühlen sich offensichtlich wohl in der Gegend. Der Eindruck, dass sie hier nur für ein paar Monate bleiben, täuscht. Es gibt hier zwar Zugvögel, aber die Gänse zählen nicht dazu. Die Arktischen Gänse, die nur für die kalte Jahreszeit umziehen, machen nicht hier, sondern am Unteren Niederrhein Station.
60 Nilgänse, 80 Kanadagänse und 300 Graugänse sind registriert
Die Dauergäste, die sogenannten „Sommergäste“, die um Krefeld heimisch geworden sind, finden in der Umgebung alles, was sie brauchen – allerdings läuft das Zusammenleben nicht ohne Probleme, wie Mitarbeiter der Stadt Krefeld berichten. Die Gänse leben hier dauerhaft, brüten, ziehen ihre Jungen auf. Dabei mögen sie vor allem die Nähe zum Wasser. Wer die Tiere beobachten möchte, hat am Elfrather See und an den Niepkuhlen regelmäßig Glück. Für die Nahrungssuche weichen sie allerdings auch zu weiter entfernt liegenden Feldern aus. Generell schwankt dadurch der Bestand in dem Gebiet im Jahresverlauf sehr stark, die Vögel zieht es immer wieder in andere Regionen. Im Moment leben laut Stadt im Schnitt 60 Nilgänse, 80 Kanadagänse, 300 Graugänse und sechs Rostgänse auf Krefelder Flur. Ornithologen erfassen die Bestände regelmäßig.
Es handelt sich bei den Tieren zum Teil um zurückgebliebene ehemalige Zugvögel, teils aber auch um Gänse aus Zuchten, wie die Mitarbeiter der Stadt herausfanden. Eindeutig lasse sich die Herkunft aber nicht feststellen. Manche Vögel stammen aus Auswilderungen der Jägerschaft im Kreis Viersen. Sie fühlen sich in Krefeld wohl, da sie hier ungestört brüten können und ausreichend Nahrung finden: vorzugsweise kurzgeschnittenes Gras sowie Getreide- und Maisäcker.
Wenn es wärmer wird, stören vor allem die Hinterlassenschaften
Das macht den Bauern zu schaffen, besonders im Frühjahr, wenn die Tiere verstärkt bestimmte Flächen anfliegen, dort das Getreide kurz halten. Während in den Überwinterungsgebieten der arktischen Wildgänse Entschädigungen gezahlt werden, werden die hier eintretenden Schäden nicht ersetzt, wie ein Sprecher der Stadt erklärt. Auch auf andere Tiere haben die neuen Mitbewohner Einfluss: Vereinzelt haben Nilgänse heimische Wasservögel vertrieben. Ein weiteres Problem wird in einigen Monaten relevant, Badegäste kennen es gut: die Hinterlassenschaften der Tiere. Am Elfrather See sind die Liegeflächen dann stark verunreinigt.