Bestattungen Urnengräber bereiten Krefelder Steinmetzen Sorgen
Krefelder Betriebe stehen wegen veränderter Bestattungsgewohnheiten vor Problemen.
Der Beruf der Steinmetze ist bis in die altsteinzeitliche Kultur zurückzuverfolgen. In Krefeld gibt es noch fünf Steinmetzbetriebe: die Steinbildhauerwerkstatt Gernot Heinrichs, den Steinmetzbetrieb Karl Motes & Co., den Steinmetzbetrieb Mickerts, Franzen Grabmale und die Firma GK Naturstein.
Viele der Aufgaben, für die früher Steinmetze und Steinhauer benötigt wurden, werden mittlerweile von Maschinen erledigt. Generell hat die Arbeit der Steinmetze bei den Deutschen deutlich an Nachfrage verloren. Der Beruf ist eher noch in Ländern wie Indonesien oder Bali aktuell. Dort fällt mehr Arbeit mit Bildern und Ornamenten an. Ein Grund sei auch der Verlust von Traditionen in Deutschland, heißt es vom Steinmetzbetrieb Naturstein. Etwa in Polen werde noch mehr Wert auf die Grabstellen und -steine gelegt.
Bestattungen in Urnen
sorgen für Einbußen
In den vergangenen Jahren haben außerdem Alternativen zum klassischen Grab zugenommen. Hauptsächlich die Bestattung in Urnen nimmt den Steinmetzen nach deren Auskunft das Geschäft weg. Auch bei Urnengräbern gibt es Grabsteine, wodurch etwa der Betrieb Naturstein noch genug zu tun habe. Doch auch klassische Urnengräber werden immer seltener, da immer öfter Grabeskirchen entstehen. Seit 2018 findet sich auch in Krefeld eine, in Inrath auf der Hülser Straße 576. In der St.-Elisabeth-von-Thüringen-Kirche sind seitdem über 1300 kleine rechteckige Grabkammern an den Säulen und in Steinmonumenten angebracht. Die Kirche ist die achte Grabeskirche im Bistum Aachen.
Außerdem nehmen Gemeinschaftsurnengräber zu. Etwa 30 Prozent der Beerdigungen finden noch in klassischen Grabanlagen statt. Auch Verbrennungen ohne späteres Urnengrab, die in den Niederlanden möglich sind, nehmen zu.
Auftragslage bei den
Grabsteinen geht zurück
Die Auftragslage lässt gerade im Bereich der Grabsteine nach. Die Steinmetzbetriebe Naturstein und Mickerts stellen fest: Vor allem der finanzielle Aspekt mache vielen zu schaffen. Vielen fehle das Geld, die Gräber anzulegen. Sie geben außerdem zu bedenken, dass die vielen Jahre, für die man das Grab kauft, vielen zu lang seien. Oft werden die Grabstellen vorzeitig aufgelöst. Außerdem würden Rentner oft finanziell schlechter dastehen als noch vor einigen Jahren.
Im Gegensatz zu Krefeld, so hört man vom Steinmetzbetrieb Naturstein, gehe die Stadt Mönchengladbach einen Schritt in die Zukunft. „Sie machen die Gräber günstiger, wodurch die Menschen vermehrt in der Lage sind, ein Grab mit Grabstein anzulegen.“ In Krefeld passiere jedoch das genau Gegenteil: Die Stadt verlange immer mehr Geld und lasse die sinkende Anfrage völlig außer acht.